Die meisten Großen Kreisstädte behalten ihre Flüchtlingsbeauftragten. Die Zahl der Flüchtlinge hat abgenommen und die meisten leben inzwischen nicht mehr in Gemeinschaftsunterkünften.

Unterbringung - Zu den Hochzeiten im Jahr 2016 lebten in Weinstadt 650 Flüchtlinge. Dass ein Teil der Menschen in Gebäuden des ehemaligen Jugendheims Schönbühl untergebracht wurden, war wegen der Lage weit außerhalb der Teilorte umstritten. Inzwischen sind sie längst wieder ausgezogen. Aktuell wohnen in den Gemeinschaftsunterkünften des Kreises in Weinstadt im Heuweg und der Strümpfelbacher Straße rund 70 Asylbewerber. Weitere 301 sind in dezentral über die Teilorte verteilten Anschlussunterkünften der Stadt untergebracht.

 

Viele Flüchtlinge absolvieren Ausbildungen oder Praktika

Viele der Flüchtlinge, die nach Weinstadt gekommen sind, habe man in Ausbildungen bringen oder zumindest Praktika bei Firmen vermitteln können, berichtet der Sozialamtsleiter Ulrich Spangenberg: „Das ist der Verdienst des Flüchtlingsbeauftragten Maximilian Zirkel und der Gesellschaft.“ Der Erfolg seiner Arbeit lasse sich zudem an den Vorbereitungsklassen an den Schulen erkennen. Bis auf eine für Grundschüler konnten alle aufgelöst werden.

Auch in Waiblingen und Schorndorf hat die Zahl der Flüchtlinge abgenommen: von 894 beziehungsweise 900 im Jahr 2016 auf aktuell 574 und 649. Die meisten leben derzeit in Anschlussunterbringungen der Städte. In Fellbach ist die Zahl ebenfalls gesunken, allerdings in geringerem Maße, von 806 auf 701. Rund die Hälfte lebt in privaten oder von der Wohnungs- und Dienstleistungsgesellschaft Fellbach verwalteten Wohnungen, die übrigen in gemeinschaftlichen Anschlussunterkünften.

Personal für Betreuung bleibt erhalten

Ende 2018 wohnten in Backnang in städtischen Unterkünften 709 Geflüchtete, in Winnenden waren es 495 Menschen, die überwiegend in Anschlussunterbringungen lebten – mehr Geflüchtete als zu Zeiten der Flüchtlingswelle. Ende 2015 waren es in Backnang 595, im Jahr darauf 381, und in Winnenden fanden 319 Menschen Obdach.

Personal, das sich um die Belange der Flüchtlinge kümmert, wird in allen Großen Kreisstädten nach wie vor vorgehalten. So gibt es bei der Stadt Waiblingen eine hauptamtliche Flüchtlingsbeauftragte für die Koordination und Unterstützung der Ehrenamtlichen. In Schorndorf sind eine Flüchtlingsbeauftragte sowie eine Integrationsbeauftragte und sechs Integrationsmanagerinnen tätig. In Fellbach sind sechs Integrationsmanager auf 4,6 Stellen beschäftigt. In Winnenden betreut eine eigene Stabsstelle für Integration das Thema. Sie ist mit einer Integrationsbeauftragten als Leiterin und drei Integrationsmanagern besetzt. In Backnang ist der Erste Bürgermeister in Personalunion der Flüchtlings- und Integrationsbeauftragte der Stadt. Er wird von einem Flüchtlingskoordinator und einer Integrationsreferentin unterstützt.