Der Marienplatz war in dieser Woche mit mehreren Teppichen ausgelegt. Nun sind vier davon verschwunden. Galao-Chef und Marienplatzfest-Organisator Reiner Bocka bittet um Rückgabe.

Stadtkind: Tanja Simoncev (tan)

Stuttgart - Der ein oder andere Besucher des Marienplatzes mag sich diese Woche gewundert haben. Denn am Dienstag und Mittwoch war der Platz mit mehreren Teppichen ausgelegt. Was aussah wie eine Kunstaktion, ist dabei purer Pragmatismus. Die Teppiche, die am Marienplatz- und zuvor schon am Europaviertelfest genutzt worden waren, lagen auf dem Platz zum Trocknen aus. 

 

"Weil es beim Abbau geregnet hat, haben wir die Teppiche nur provisorisch zusammengerollt - und vor zwei Tagen zum Trocknen auf den Marienplatz gelegt", erklärt Reiner Bocka, Galao-Chef und Organisator des Marienplatzfestes. Man hatte sie vor Ort gereinigt und einen Tag und eine Nacht liegen gelassen, doch da es nachts nochmal heftig gewitterte, entschieden, das Ganze um einen Tag zu verlängern.

Am Donnerstag dann allerdings das böse Erwachen - denn über Nacht sind vier Teppiche verschwunden.  "Ich will keinen Ärger, sondern einfach nur die Teppiche zurück."

Die neue Gemütlichkeit

"Ich habe auch ein bisschen gehofft, dass die Menschen auf den Teppichen Platz nehmen und es sich gemütlich machen, was sie dann auch taten", so Reiner Bocka. Natürlich habe man auch Bedenken gehabt, dass sie geklaut werden könnten, da sie nach der ersten Nacht aber noch da waren, hatten Bocka und sein Team gehofft, dass es auch ein zweites Mal gut geht.  

"Es ist einfach auch so ärgerlich, weil wir die Teppiche stundenlang gereinigt haben. Und nachts um 3 Uhr waren sie ja noch da, dann aber am Morgen gegen 9 Uhr weg." Nun wünscht sich der Galao-Chef nur, dass diejenigen, die die Teppiche mitgenommen haben, sie ins Galao zurückbringen.

"Es geht mir nicht ums Haben, sondern darum, dass wir die Teppiche wiederverwenden wollen." Sie seien schließlich für die öffentlichen Plätze gedacht, um sie gemütlicher zu machen.

"Wir schätzen es ja, dass die Menschen die Teppiche so lieb haben, dass sie sie bis nach Hause tragen, aber sie gehören nunmal auf öffentliche Plätze", so Bocka, "und wenn sie schon nicht ins Galao gebracht werden, dann bitte zum nächsten Marienplatzfest."