Er ist ein Maler, der mit Passion malt und sich mit religiösen Themen auseinandersetzt: Andreas Felger. In der Galerie Keim ist eine Retrospektive seines Schaffens zu sehen. Es sind Werke aus einer Sammlung.

Bad Cannstatt - Oftmals ist es nur ein Bild, das von einem Künstler ausgestellt wird. Doch wenn es eine Sammlung ist, bekommt der Betrachter den großen Überblick. So ist dies bei der Galerie Keim möglich, die derzeit eine Sammlung eines Familienmitglieds von Andreas Felger präsentiert. So sind viele Bilder im Zusammenhang zu sehen, darunter auch Mappen.

 

„Ich arbeite schon seit 1980 mit Felger zusammen, der inzwischen 85 Jahre alt ist, in Mössingen lebt und arbeitet und noch immer malt. Derzeit malt er mit Ölfarben“, sagt Galerist Thomas Niecke. Ganz modern frisch seien die Farben, die der Künstler jetzt verwende. Niecke ist begeistert von seinen abstrakten Aquarellen, in denen er Verletzungen und Durchbrüche geschaffen und einen neuen Weg gefunden hat. In der Ausstellung ist auch christliche Ikonografie zu sehen, die bei allen großen Künstlern in den letzten 2000 Jahren eine Rolle spielt, auch bei Felger. So zeigt der Galerist eine Mappe mit 14 Holzschnitten zu den Kreuzworten Jesu. In der Ausstellung sind Bilder präsentiert, die nie wieder in dem Zusammenhang zu sehen sind, Holzschnitte und Aquarelle. In einer Vierer-Mappe zu „Emmaus“ von 1988 bezieht sich der Künstler in seinem Werk auf die Erscheinung Jesu bei den Jüngern nach seinem Tod. Dort ist auch Gold mit eingearbeitet. Es sind Holzschnitte im Großformat. Auch das Thema Ostern hat Felger in einer Neuner-Mappe 1988 verarbeitet. Diese Bilder sind handkolorierte Holzschnitte mit Blattgoldauflage. Bemerkenswert ist hier die Ikonografie, sind die Symbole, die Felger hier einarbeitet in die Bilder der Passion mit Krone und Gesichtern mit Kreuz. Es sind einfache Zeichen, die die Geschichte symbolisch verdeutlichen.

Mit viel Akribie gearbeitet

Auch gibt es Bilder aus der Mappe „Noah“ zu sehen, sechs Arbeiten, die die biblische Geschichte von der Sintflut erzählen. Mit dabei ein Bild von der Taube mit dem Ölzweig. Mit viel Akribie hat Felger die Tiere in der Arche dargestellt. Eine sehr aufwändige Arbeit. Aus früheren Jahren sind Landschaftsimpressionen von der Schwäbischen Alb, Felgers Heimat, von 1976 zu sehen, die die raue Natur vermitteln. Die Retrospektive zeigt, wie der Künstler im Laufe der Jahre sein Werk fortentwickelt hat, vom flächigen Holzschnitt hin zu dreidimensionalen Bildern.

Felger ist 1935 geboren. Er hat eine Lehre als Musterzeichner absolviert und hat dann von 1954 bis 1959 an der Kunstakademie in München studiert. Sein künstlerisches Arbeiten umfasst Farbholzschnitte, Aquarelle Ölmalerei, Skulpturen, Holzreliefs und Glasfenster.

Lehre als Musterzeichner