Der Wintereinbruch führt in Deutschland zu Unfällen und Verkehrsbehinderungen. Autos schlittern, Schulbusse stecken fest, Züge verspäten sich und Flüge fallen aus.

Offenbach/Main - Das Sturmtief „Egon“ hat in Deutschland den Berufsverkehr heftig durcheinander gewirbelt. Autos rutschten auf den Straßen, Schulbusse blieben im Schnee stecken. Im Raum Oberfranken waren zwischenzeitlich rund 6600 Haushalte ohne Strom. Es gab zahlreiche Unfälle, ein Autofahrer starb auf der A7 bei Handewitt in Schleswig-Holstein. Ursache für den Unfall war vermutlich Glätte, wie eine Polizeisprecherin am Freitagmorgen sagte.

 

Besonders im Thüringer Wald und in Bayern waren Straßen nach dem Sturm wegen umgestürzter Bäume oder liegen gebliebener Lastwagen gesperrt. Nach Angaben mehrerer Landratsämter in Thüringen blieben Schulbusse in Schneewehen stecken oder konnten Schüler wegen Unfällen auf Straßen nicht zum Unterricht bringen. „Die Situation ist chaotisch“, sagte ein Sprecher des Kreises Schmalkalden-Meiningen in Thüringen. Auch in Bayern erreichten einige Schulbus nicht ihr Ziel. Bei Kirchenthumbach wurde ein Schulbus von einer Windböe erfasst und landete in einem Straßengraben. Fünf Kinder sowie der Busfahrer blieben aber unverletzt.

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In Sauerland und Eifel bereitete der Schneefall den Lastwagenfahrern erhebliche Probleme. Auf der Autobahn 45 sollten Lastzüge mit mehr als 7,5 Tonnen Gewicht den nächstgelegen Parkplatz ansteuern, empfahl die Autobahnpolizei in Nordrhein-Westfalen. Zwischen Lüdenscheid und Freudenberg bei Siegen liege eine geschlossene Schneedecke auf der Fahrbahn. Die Auffahrten seien für Lastwagen nicht mehr passierbar.

Auch in Teilen Niedersachsens legte Sturmtief „Egon“ am Freitagmorgen den Verkehr lahm gelegt. Im Emsland stellten sich Laster quer und Autos rutschten in Gräben. Betroffen war auch der Bahnverkehr. Die Strecke zwischen Hannover und Bremen musste wegen Unwetterschäden gesperrt werden, wie die Bahn mitteilte. Auch in anderen Bundesländern waren Gleise zwischenzeitlich gesperrt, es kam zu Verspätungen. Die Bahn drosselte die Höchstgeschwindigkeit der ICE zudem bis auf weiteres auf Tempo 200.

Am Frankfurter Flughafen wurden 125 Flüge wegen des starken Sturmes annulliert. Am Vormittag entspannte sich die Lage, der Betreiber Fraport rechnete aber weiter mit Verspätungen. Auch am Flughafen Hahn kam es zu Verspätungen. In Leipzig/Halle und Dresden wurden einzelne Flüge gestrichen.

In Nordfrankreich beschädigte ein vom Sturm umgeworfener Baum einen Stromabnehmer: 180 Fahrgäste eines aus Brüssel kommenden Zuges kamen daher mit rund zwölf Stunden Verspätung in Paris an.