In diesem Artikel erklären wir auf verständliche Weise, wie Sonnencreme die Haut vor der UVB- und UVA-Strahlung der Sonne schützt.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Sonnencreme hilft gegen Sonnenbrand und schützt vor Hautkrebs. So weit, so gut. Doch wie funktioniert der Sonnenschutz eigentlich?

 

Funktionsweise von Sonnencreme erklärt

Grundsätzlich gibt es zwei Methoden, mit denen Sonnencreme unsere Haut schützt:

  1. Reflektion: Die Inhaltsstoffe der Sonnencreme legen sich auf unsere Haut und reflektieren bzw. streuen das Sonnenlicht.
  2. Absorption: Die Inhaltsstoffe der Sonnencreme absorbieren die UV-Strahlung und geben sie in Form von Wärme wieder ab.

Die meisten Sonnencremes enthalten Inhaltsstoffe, die sowohl reflektieren als auch absorbieren (Breitbandschutz), um einen möglichst hohen UV-Schutz zu gewähren. Man unterscheidet zwischen organischen (chemischen) und mineralischen (physikalischen) Filtern. Zu den physikalischen Filtern gehört zum Beispiel Zinkoxid, zu den chemischen zum Beispiel Oxybenzon. Insgesamt sind in der EU 27 UV-Filter zugelassen.


Sind die UV-Filter schädlich?

Laut der Verbraucherzentrale stehen einige dieser Filter im Verdacht, mögliche negative Auswirkungen auf die Gesundheit zu haben. Insbesondere alte Sonnencremes mit dem Inhaltsstoff Octocrylene sollten nicht mehr verwendet werden, da sich der UV-Filter mit der Zeit in Benzophenon umwandelt. Dieser könne allergische Reaktionen auslösen und wurde von der International Agency for Research on Cancer (IARC) als vermutlich krebserzeugend eingestuft.

Auch die Inhaltstoffe 4-Methylbenzylidene camphor, Benzophenone-1, Benzophenone-2, Benzophenone-3, Ethylhexyl Methoxycinnamate oder Homosalate könnten negative Auswirkungen auf das Hormonsystem haben, so die Verbraucherzentrale. Aus diesem Grund empfehlen die Verbraucherschützer Sonnencremes mit Naturkosmetiksiegeln wie NATRUE oder BDIH/COSMOS. Darin dürfen nur mineralische Filter enthalten sein.

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Wie funktioniert der Lichtschutzfaktor?

Jede Sonnencreme ist mit einem Hinweis zum Lichtschutzfaktor (LSF) versehen. Dieser reicht in Deutschland von einem niedrigen Schutzniveau (LSF 6 – 10) bis zu einem sehr hohen Schutzniveau (LSF 50 +). Je höher der Lichtschutzfaktor, desto länger hält der Sonnenschutz an. Allerdings spielt hier auch der Eigenschutz der Haut eine Rolle.

Als Faustregel gilt: Je heller die Haut, desto geringer der Eigenschutz. Die folgende Tabelle des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung gibt eine grobe Übersicht über die verschiedenen Hauttypen, ihre Eigenschutzzeit und dem benötigten Lichtschutzfaktor.


Quelle: Bayerisches Zentrum für Krebsforschung


Aufenthaltszeit in der Sonne berechnen

Falls Sie sich unsicher sind, welcher Hauttyp Sie sind und wie hoch Ihre Eigenschutzzeit ist, können Sie diesen Rechner des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) verwenden. Sobald Sie Ihre Eigenschutzzeit ermittelt haben, multiplizieren Sie diese mit dem empfohlenen Sonnenschutzfaktor.

Rechenbeispiel für Hauttyp 1

Eigenschutz 10 Minuten x LSF 50 = 500 Minuten

Diese Person sollte sich also maximal 500 Minuten oder achteinhalb Stunden in der Sonne aufhalten. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) weist jedoch darauf hin, dass die maximale Verweildauer nie komplett ausgereizt werden sollte. Zudem könne keine Sonnencreme oder Sonnenlotion einen 100-prozentigen Schutz vor der Sonnenstrahlung bieten.

Aus diesem Grund empfiehlt das BVL auch Kleidung, Sonnenschirme und andere Sonnenschutzmittel ergänzend zu nutzen. Darüber hinaus sollten Sie alle 2 bis 3 Stunden nachcremen. Insbesondere nach dem Baden oder heftigem Schwitzen sollten Sie erneut eine Schicht Sonnencreme auftragen. Lesen Sie dazu auch unserer Ratgeber „Wie lange hält Sonnencreme auf dem Körper?“.