Hier erfahren Sie alles Wichtige dazu, wie Wichteln funktioniert und welche Regeln und Varianten es gibt.

Wichteln ist eines der beliebtesten Spiele in der Vorweihnachtszeit. Beim Wichteln werden in Gruppen, wie zum Beispiel von Arbeitskollegen oder Schülern, Geschenke ausgetaucht. Nach Zufallsprinzip wird für jedes Gruppenmitglied ein anderes Mitglied bestimmt, welches beschenkt werden soll. In der Regel werden die Geschenke zu einem bestimmten Termin anonym ausgetauscht.

 

Warum wird gewichtelt?

Das Wichteln bringt vor allem den Vorteil, dass durch die zufällige Zuordnung von Schenkenden und Beschenkten alle Mittglieder der Gruppe gleichgestellt sind. So kann niemand mehr Geschenke bekommen als jemand anders. Je nach Wichtel-Variante werden vorab Regeln für die Art des Geschenkes aufgestellt, wodurch weitere Vorteile entstehen. Zum Beispiel steht dadurch meist die Originalität der Geschenke im Vordergrund und nicht der materielle Wert. So ist das Wichteln prinzipiell auch für jede Art von Gruppe geeignet.

Woher kommt das Wichteln?

Seinen Ursprung hat das Wichteln bei der nordischen Sagengestallt, dem „Wichtel“. Die kleinen, aber menschenähnlichen Wesen, leben der Sage nach versteckt in den Häusern der Menschen. Wichtel lieben es, dem Menschen zu helfen und ihnen eine Freude zu machen. Allerdings dürfen sie vom Menschen nicht gesehen werden, da sie sonst ihre Zauberkraft verlieren. Daher sah der ursprüngliche Brauch des Wichtelns vor, dem Beschenkten das Geschenk bis zu einem bestimmten Termin heimlich zuzustecken. Heute gibt es zahlreiche Wichtel-Varianten, die teils auch international bekannt sind. Im englischsprachigen Raum spricht man zum Beispiel meist vom „Secret Santa“.

Lese-Tipps:

6 Beliebte Wichtel-Varianten

Beim Wichteln sind Regeln wichtig, damit der Spaß und das Miteinander im Vordergrund stehen. Mittlerweile haben sich im deutschsprachigen Raum einige beliebte Wichtel-Varianten etabliert, die einen gewissen Rahmen vorgeben. Je nach Art der Gruppe eignen sich manche Varianten besser als andere. Prinzipiell sind die Regeln aber nicht in Stein gemeißelt und können bzw. sollten sogar an die Gruppe angepasst und/oder erweitert werden. Wer wen beschenkt, kann entweder vor oder am eigentlichen Wichteltag selbst ausgelost werden.

1. Motto-Wichteln

Eine beliebte Wichtel-Variante ist das Motto-Wichtel. Hierbei wird, wie der Name bereits sagt, ein Motto für die Geschenke festgelegt. Dabei kann es sich zum Beispiel um Farben oder Buchstaben handeln. Je origineller das Motto, desto origineller die Geschenke.

2. Schrott-Wichteln

Ebenfalls eine beliebte Spielvariante ist das Schrott-Wichteln. Hierbei werden nur Dinge verschenkt, die der Schenkende bereits zu Hause hat und nicht mehr braucht. Das Geschenk sollte zudem möglichst unnütz, hässlich oder keinen wirklichen Nutzen für den Beschenkten haben. Beim Schrott-Wichteln werden die Geschenke in der Regel erst am Wichteltag selbst verteilt. Dabei darf jeder für seinen Nachbarn ein Geschenk aussuchen, das dieser vor den Augen der anderen auspackt. Das sollte sicherlich für den einen oder anderen Lacher sorgen.

3. Würfel-Wichteln

Beim Würfel-Wichteln werden alle Geschenke an einem bestimmten Termin mitgebracht und auf einem Tisch ausgebreitet. Wer sich ein Geschenk aussuchen darf, wird durch würfeln bestimmt. Es wird reihum gewürfelt und jeder, der eine 6 gewürfelt hat, darf sich ein Geschenk aussuchen. Sobald jeder ein Geschenk hat, muss jeder erneut würfeln. Dieses Mal haben die Zahlen unterschiedliche Bedeutungen, die individuell bestimmt werden können. Möglich sind folgende Regelungen:

1 = Mit einer beliebigen Person tauschen

2 = Mit dem linken Sitzpartner tauschen

3 = Mit dem rechten Sitzpartner tauschen

4 = Alle Geschenke im Uhrzeigersinn tauschen

5 = Alle Geschenke gegen den Uhrzeigersinn tauschen

6 = Mit einer beliebigen Person tauschen

4. Räuber-Wichteln

Beim Räuber-Wichteln werden alle Geschenke ebenfalls an einem bestimmten Termin mitgebracht und auf einem Tisch ausgebreitet. Nun darf sich ein Spieler ein Geschenk aussuchen und vor allen auspacken. Begonnen werden kann zum Beispiel nach einer bestimmten Reihenfolge oder dem Alter. Der nächste Spieler hat nun die Möglichkeit, sich ein neues Geschenk auszusuchen oder ein bereits ausgepacktes Geschenk zu stehlen. Nach diesem Prinzip werden am Ende einige Spieler kein Geschenk mehr in der Hand haben. Diese haben dann erneut die Möglichkeit sich entweder ein noch verpacktes Geschenk auszusuchen oder eins zu stehlen. Das Spiel wird so lange gespielt, bis jeder ein Geschenk hat.

5. Zufalls-Wichteln

Beim Zufalls-Wichteln werden alle Geschenke an einem bestimmten Termin mitgebracht und auf einem Tisch ausgelegt. Damit jedes Geschenk an einen Spieler verschenkt werden kann, muss nun jeder seinen Namen auf einen Zettel schreiben und diesen in einen Sack oder einen Beutel legen. Nachdem die Zettel gemischt wurden, darf jeder einen Zettel ziehen und diesen auf sein mitgebrachtes Geschenk kleben. Wer seinen eigenen Namen zieht, muss erneut einen Zettel ziehen.

6. Gedichte-Wichteln

Wenn sich die Spieler untereinander gut kennen, ist das Gedichte-Wichteln ebenfalls eine beliebte Variante. Hierbei wird vorab anonym ausgelost, wer wen zu beschenken hat. Statt nun den Namen auf das Geschenk zu schreiben, muss ein Gedicht über die Person geschrieben werden, für die das Geschenk bestimmt ist. Am Wichteltag wird dann das Gedicht vom Schenkenden vorgelesen und die Gruppe muss erraten, für wen das Geschenk bestimmt ist.