In diesem Artikel erfahren Sie, wie viele Paten in der Katholischen und der Evangelischen Kirche üblich sind, ob eine Patenschaft aufgegeben werden kann und ob es eine zeitliche Begrenzung des Amtes gibt.

Digital Desk : Saskia Ebert (sne)

Um in die christliche Glaubensgemeinschaft aufgenommen zu werden, müssen Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene getauft werden. Bei Kindern werden bei der Taufe traditionell Paten ernannt, die dann eine Mitverantwortung in der Erziehung haben. Doch wie viel Paten sind üblich und gibt es eine Obergrenze? Wir klären auf.

 

Die Anzahl der Paten in der Evangelischen Kirche

In der Evangelischen Kirche ist es üblich, dass mindestens 2 Paten eingesetzt werden. Einer davon muss Mitglied der Evangelischen Kirche sein. Weitere Paten können Mitglied einer anderen christlichen Kirche sein, sofern die Kindertaufe dort üblich ist. Außerdem muss jeder Pate entweder konfirmiert sein oder bei nicht-evangelischen Paten die Religionsmündigkeit erreicht haben. Das bedeutet, einfach gesagt, dass der Pate die Vollendung des 14. Lebensjahr erreicht haben muss.

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Die Anzahl der Paten in der Katholischen Kirche

In der Katholischen Kirche sollte es nach Rat der Kirche mindestens einen Taufpaten geben, höchstens aber zwei. Wie in der Evangelischen Kirche muss auch hier einer der Paten katholisch sein. Sollte einer der Paten beispielsweise der Evangelischen Kirche zugehörig sein, so muss der andere katholisch und mindestens 16 Jahre alt sein.

Wer darf in der Kirche Pate werden und wer nicht?

Im Prinzip kann in der Evangelischen Kirche jeder, der konfirmiert wird, Pate werden. Paten bekommen eine Patenbescheinigung von dem zuständigen Pfarramt. Wer aus der Kirche ausgetreten ist bzw. kein Mitglied einer christlichen Kirche ist, kann kein Pate werde. Hintergrund hierfür ist der Gedanke der Kirche, dass das Kind christlich erzogen werden soll. Gleiches gilt für die Katholische Kirche, hier kann man lediglich Pate werden, wenn man katholisch getauft und gefirmt ist (1).

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Kann eine Patenschaft aufgegeben werden?

Der Pate selber ist in der Lage, die Patenschaft nach Wunsch aufzugeben. Allerdings können die Eltern dem Paten die Patenschaft nicht kündigen. Eine Patenschaft erlischt aber dennoch automatisch, wenn der Pate die Anforderungen nicht mehr erfüllen kann, das heißt z.B. aus der Kirche austritt oder sich einer Sekte anschließt. Sollte ein Pate sein Amt aufgeben, so kann man nachträglich einen neuen Paten benennen. Sollte ein Pate in der Katholischen oder Evangelischen Kirche nach der Übernahme des Patenamtes austreten, so wird das Patenamt „zur Ruhe“ gelegt.

Wie lange gilt das Patenamt?

In der Evangelischen Kirche endet das Patenamt mit der Konfirmation. Die Katholische Kirche hat für die Patenschaft keine zeitliche Begrenzung. Das heißt, dass die Patenschaft im Prinzip lebenslänglich besteht und das Patenkind die Bezugsperson nicht verliert.