Faultier-Mama „Edeka“ aus der Stuttgarter Wilhelma sorgt für Lachen und Rätselraten im Netz. Viele fragen sich, wie das knuffige Tier zu seinem ungewöhnlichen Namen kommt. Wir haben die Antwort.

Digital Desk: Jonas Schöll (jo)

Stuttgart - Ein Faultier namens „Edeka“ aus der Stuttgarter Wilhelma beflügelt die Fantasie vieler Menschen im Netz. Für Erheiterung unserer Leser auf Facebook sorgt nicht etwa die eigentliche Nachricht, dass das Faultier am Samstag etwas überraschend ein Jungtier zur Welt gebracht hat. Vielmehr löst der ungewöhnliche Name „Edeka“ in den sozialen Netzwerken liebevolles Schmunzeln aus. Viele fragen sich, wie die Faultier-Mama, die mit ihrem Partner „Flash“ im Amazonienhaus des Zoologisch-Botanischen Gartens lebt, zu ihrem Namen gekommen ist, der an die gleichnamige Supermarktkette erinnert.

 

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„Das Tier heißt ernsthaft Edeka? Wie soll das Kleine denn heißen, etwa Rewe?“, fragt beispielsweise ein Leser. Andere Nutzer bringen weitere Discounter als mögliche Namenspaten für den knuffigen Nachwuchs ins Spiel. „Wie heißt das Baby? Lidl oder Aldi?“ oder „War die Mutter bei Netto?“, heißt es in vielen lustigen Kommentaren. Ein besonders kreativer Namensvorschlag hat Nutzer Francesco Scannapieco parat: „Ich hätte den Jean Paul Faultier genannt“, schreibt er in Anspielung auf den berühmten Modedesigner Jean Paul Gaultier.

Nicht alle Tiere bekommen Namen

Wilhelma-Sprecher Harald Knitter schmunzelt über die lustigen Namensvorschläge. Der Zoosprecher kann das Rätselraten um die Tiernamen auflösen. Ob und wie ein Tier in der Wilhelma einen Namen bekommt, hängt von vielen Faktoren ab, wie Knitter erklärt. Zunächst bekommen nicht alle Tiere einen Namen: So gehen Reptilien, Fische oder Vögel meist leer aus. Aber auch hier gibt es Ausnahmen, wie zum Beispiel der neue Wilhelma-Star Frederick, ein 520 Kilogramm schweres und 4,31 Meter langes Krokodil. Wie viele Tiere, die aus anderen Zoos kommen, hat auch der Neuzugang aus Australien seinen Namen mitgebracht. „Wenn Tiere bereits Namen haben, übernehmen wir diesen.“

Bei Tiergeburten in der Wilhelma gebe es vereinzelt öffentliche Namenswettbewerbe, bei denen regelmäßig Hunderte Vorschläge auf Knitters Schreibtisch eintrudeln. Meist lassen aber die Tierpfleger bei der Namensgebung ihrer Kreativität freien Lauf. Kriterien könnten etwa sein, dass der Name etwa aus dem Herkunftsland des Tieres stamme oder mit dem gleichen Buchstaben wie der Name der Eltern beginne. „Ob die Tiere dann auf ihren Namen hören, bleibt ihnen selber überlassen“, sagt Knitter.

Wie Faultier-Mama „Edeka“ zu ihrem Namen kam

Doch wie kommt Faultier-Mama „Edeka“ nun zu ihrem Namen? „Bei Faultieren ist die Namensgebung sehr schwer“, sagt der Wilhelma-Sprecher. Manchmal wisse man überhaupt erst nach einem Jahr, ob es sich um ein männliches oder weibliches Tier handle – der Name „Edeka“ eigne sich daher sehr gut, da er für beide Geschlechter passe. Der Hauptgrund für den Einfall der Pfleger geht aber tatsächlich auf die Supermarktkette zurück. „Das ist kurios gelaufen“, erinnert sich Knitter. Seit einiger Zeit bestehe eine Kooperation mit „Edeka“, bei der die Supermarktkette mit Infoständen in die Wilhelma kommt. Ein solcher Tag war zufällig, als „Edeka“ vor dreieinhalb Jahren zur Welt kam. „Die Pfleger fanden den Namen witzig.“

„Edekas“ Kind habe übrigens noch keinen Namen, da noch nicht sicher sei, ob es eine Sie oder ein Er ist. Namen von anderen Supermarktketten schließt Knitter allerdings aus: „Wir wollen die Namen der Tiere nicht kommerzialisieren oder Witze darüber machen.“ Faultiere namens „Penny“, „Norma“ oder „Kaufland“ wird es in der Wilhelma also aller Voraussicht nach in Zukunft nicht geben.