Der Gemeinderat stimmt dem Haushaltsplan 2020 zu, der von den Corona-Folgen und dem neuen kommunalen Haushaltsrecht geprägt ist.

Wimsheim - Es ist nicht nur das neue kommunale Haushaltsrecht, das zu Verwerfungen in den Haushalten der Gemeinden führt. Dazu kommen nun auch noch die geringeren Steuereinnahmen durch die Corona-Pandemie. Beides gleichzeitig zu managen ist eine Herausforderung, wie die Kämmerin Sophie Husar und der Bürgermeister Mario Weisbrich vor Kurzem bei der Verabschiedung des Haushalts 2020 deutlich machten. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen kann die finanziell relativ gut aufgestellte Heckengäu-Gemeinde Wimsheim Geld in verschiedene Projekte investieren.

 

Die größten Brocken in dem rund 3,8 Millionen Euro umfassenden Maßnahmenkatalog für 2020 sind 700 000 Euro für die Erschließung des zweiten Bauabschnitts des Neubaugebiets Frischegrund. 800 000 Euro sind für den kommunalen Grunderwerb vorgesehen.

Endloses Projekt: „Neue Ortsmitte“

Weitere 450 000 Euro fließen in die „Neue Ortsmitte“. Dieses schier endlos dauernde Projekt soll dieses Jahr mit der Fertigstellung des Dorfplatzes mit Tiefgarage beendet werden. Weitere größere Beträge fließen in den Umbau des Feuerwehrmagazins und in die Planung von Straßen- und Leitungssanierungen.

Ein starker Rückgang bei den Gewerbe- aber auch bei den Umsatz- und Einkommenssteuern wird den Gemeindefinanzen in diesem Jahr voraussichtlich ein Minus bei den Einnahmen von rund 700 000 Euro bescheren. Dies schlägt sich schließlich im Ergebnishaushalt mit einem geschätzten Minus von rund 400 000 Euro nieder. „Wir haben versucht, Einsparpotenziale zu finden“, sagte Sophie Husar. 134 500 Euro wurden dafür im Ergebnishaushalt ausgemacht.

„Jammern auf hohem Niveau“

Man wolle bestrebt sein, die Eigenfinanzkraft weiter kontinuierlich zu steigern, um nicht so stark von den konjunkturellen Schwankungen und den damit verbundenen unterschiedlichen Steuereinnahmen von Bund und Land direkt abhängig zu sein, sagte die junge Kämmerin. Im Übrigen sei das, „was wir hier machen, Jammern auf hohem Niveau.“

Denn Ende 2019 hatte die Gemeinde 7,8 Millionen Euro in der Allgemeinen Rücklage. Für 2020 wird mit liquiden Mitteln von 5,9 Millionen gerechnet. Auf eine Nachfrage aus den Reihen des Gemeinderats, wo man denn noch überall sparen könnte, sagte Sophie Husar, es sei schon die Aufgabe einer Gemeinde, Infrastruktur zu schaffen, und nicht so sehr, das Geld der Bürger anzuhäufen.