Weil im Biotop an der alten Saatschule das Wasser zu schnell versickert, soll nun eine weitere Lehmschicht Abhilfe schaffen.

Wimsheim - Die Fraktionen der Liste Wimsheim Miteinander (WM) und der Bürgerinitiative (BI) haben es in der jüngsten Gemeinderatssitzung zur Sprache gebracht: Das im Sommer 2015 angelegte und öffentlichkeitswirksam eröffnete Biotop an der alten Saatschule im Hagenschieß liegt häufig trocken. Zu oft, meinen die Räte von WM und BI und forderten jetzt in einem gemeinsamen Antrag die Verwaltung auf, etwas dagegen zu unternehmen. Schließlich sollten dort beispielsweise Kröten und Molche laichen können.

 

Wasser fließt zu schnell ab

Die Antragsteller machten sogar konkrete Vorschläge, wie mehr Wasser in den Teich im Wimsheimer Gemeindewald fließen könne. So sollte etwa Regenwasser vom Dach eines nahen Gebäudes via Rohrleitung ins Biotop transportiert werden. Eintausend Liter könnten so bei einer Niederschlagsmenge von 20 Litern pro Quadratmeter gewonnen werden.

„Das Problem ist nicht, dass kein Wasser kommt“, sagt der Revierförster Rolf Müller. „Sondern dass es zu schnell abfließt.“ Das Biotop an der Saatschule sei ein sogenannter Himmelsteich, habe also keinerlei Zuflüsse, sondern speise sich lediglich aus Regenwasser. Einhunderttausend Liter davon braucht es, bis das Becken voll ist. Nun gelte es, das rasche Abfließen zu verhindern. Das Biotop war als ein weiterer Baustein im Rahmen des Biotopvernetzungskonzepts von Wimsheim angelegt worden.

Biotop kann auch trocken fallen

„Der Hagenschieß hat grundsätzlich lehmhaltigen Boden“, sagt der Bürgermeister Mario Weisbrich dazu. So sei beispielsweise ein anderes, 150 Meter entfernt liegendes Biotop ständig mit Wasser gefüllt. Das Problem mit dem nicht durchgängig Wasser tragenden Boden an der Saatschule habe man längst erkannt, so Weisbrich. „Wir sind bereits dran, das zu verbessern.“ Allerdings sei durchaus vorgesehen, dass dieses Mehrfachbiotop, das auch Schmetterlingen und Wildbienen Lebensraum bietet, trocken fallen kann, betonen der Forstbeamte und der Bürgermeister gemeinsam.

Dieses Konzept war bereits damals bei der Einweihung erwähnt worden. Man wolle dadurch auch verhindern, dass sich Fische ansiedeln, die etwa den Laich auffressen, oder dass Tierbesitzer ihre Goldfische und Schildkröten, derer sie überdrüssig geworden sind, dort aussetzen.

Nun wird dem Himmelsteich in der sommerlichen Trockenphase eine stärkere Lehmschicht verpasst, damit er länger mehr Wasser führt und dann zumindest zeitweise ein Feuchtbiotop ist.