Die Wasserversorgung und der Ortskern stehen bei der Einwohnerversammlung im Mittelpunkt.

Wimsheim - Mit zwei komplexen Themen ist die Einwohnerversammlung in der Hagenschießhalle gestartet. Auf Antrag der Freien Wählervereinigung hatte sich der Gemeinderat mehrheitlich dafür entschieden, den Bürgern von Wimsheim wieder einmal Gelegenheit zu geben, sich außerhalb von Gemeinderatssitzungen über wichtige kommunalpolitische Themen zu informieren und Fragen an die Gemeindeverwaltung und den Gemeinderat zu stellen. Etwa 65 Interessierte waren gekommen, um Neues zum Landessanierungsprogramm (LSP) und zum Stand der Wasserversorgung zu hören.

 

Die Gespräche laufen

Der Bürgermeister Mario Weisbrich skizzierte zunächst das LSP, für das die Gemeinde vor einem Jahr 2,34 Millionen Euro beantragt hatte. Bewilligt wurde ein Förderrahmen von rund 1,3 Millionen, wovon 800 000 Euro vom Land kommen, der Rest von der Gemeinde selbst. Diese Mittel können langfristig, bis spätestens 2028, abgerufen werden. Das rund sechs Hektar große Sanierungsgebiet, das sich längs durch die Ortsmitte zieht, von der Wurmberger bis zur Friolzheimer Straße, umfasst auch eine Fläche an der Wenntalstraße und am Rotswiesenweg. Derzeit laufen die Gespräche mit den Eigentümern, bei denen möglicher Sanierungsbedarf geklärt wird. Die Gemeinde selbst muss entscheiden, wo sie Grund und Boden erwirbt, etwa für die Neugestaltung von Straßen und Plätzen, und was mit kommunalen Gebäuden wie dem alten Rathaus geschieht. Nach der Abstimmung der Vorhaben mit dem Regierungspräsidium soll der Gemeinderat das Programm Anfang 2020 als Satzung beschließen.

Wie geht’s mit dem Kreisverkehr weiter?

Eine Zuhörerin wollte wissen, wie es um den Kreisverkehr stehe, der in der Friolzheimer Straße im Bereich der Einmündungen von Seehaus- und Kanalstraße schon länger im Gespräch ist. Dort wurde ersatzweise eine kleine Grünfläche so angelegt, dass Fußgänger etwas vom Kreuzungsbereich entfernt die Seehausstraße queren können. Diese Lösung sei von Anfang an als Provisorium gedacht gewesen, so der Bürgermeister. Wann aber ein Kreisel an dieser Landesstraße komme, sei völlig unklar. Denn die Autobahn A8 solle ja im Einzugsbereich von Wimsheim ausgebaut werden und dann sollten keine Baustellen im Ort sein, weil dies dann die Durchgangsstrecke sei, wenn das auch von Seiten des Verkehrsministeriums so nicht gesehen werde, so Weisbrich.

Mit dem Thema Wasserversorgung ging es weiter. Wimsheim und seine drei Nachbargemeinden Mönsheim, Friolzheim und Wurmberg haben ein gemeinsames Strukturgutachten aufgesetzt, mit dem untersucht wird, wie die Wasserversorgung neu aufgestellt werden kann. Ziel sei es etwa, ausreichende Wassermengen in einwandfreier Qualität sicherzustellen und die Betriebsabläufe zu optimieren. Als Zwischenergebnis wurde deutlich, dass eine ausgeglichene Wasserbilanz realisierbar ist. „Die Wasserversorgung ist sicher. Punkt“, betonte der Bürgermeister. Am Ende könnte ein Zusammenschluss der vier Gemeinden in Form eines Zweckverbandes stehen, so Weisbrich. Alle Trinkwasserbrunnen befinden sich auf Mönsheimer Gemarkung.

Es geht um die Härte

„Wenn ich von der Bevölkerung auf das Thema Wasser angesprochen werde, geht es immer um die Härte“, sagte Weisbrich. Und das war auch bei der Einwohnerversammlung nicht anders. Das Eigenwasser habe etwa 28 Grad deutscher Härte. Durch Mischung mit Bodenseewasser könne diese auf 16 bis 18 Grad gesenkt werden. Kurzfristig sehe man keine Möglichkeit für weicheres Wasser.

Die Zuhörer fragten aber auch nach Möglichkeiten zum Wohnen im Alter. Hier ist die Gemeinde schon an einem konkreten Projekt dran und gerade auf der Suche nach einem Projektentwickler. Ebenfalls wurde nach der von der Nachbargemeinde Friolzheim geplanten Erweiterung des Lärmschutzwalls an der A8 gefragt.