Die unterschiedliche Höhe von Bahnsteigen in Baden-Württemberg lässt erneut Verkehrsminister Winfried Hermann aktiv werden. Er schlägt vor, dass Hybrid-Bahnsteige mit unterschiedlichen Höhen für mehr Barrierefreiheit sorgen sollen.

Stuttgart - Im Streit um barrierefreie Bahnsteige hat sich der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) erneut für Hybrid-Bahnsteige ausgesprochen. Nach einem Treffen mit Abgeordneten des Bundes und des Landes, Vertretern der Landkreise, Kommunen und Verbände informierte Hermann über den Stand der Diskussion und über das vom Land entwickelte Konzept für die künftigen Bahnsteighöhen in Baden-Württemberg.

 

Bund und Länder seien sich einig in dem Ziel, durchgängige Barrierefreiheit beim Ein-und Ausstieg aus den Zügen zu schaffen, betonte Hermann. „Der Weg dorthin wird derzeit noch diskutiert. Schon lange trete ich für Hybrid-Bahnsteige mit unterschiedlichen Höhen ein.“ Während der Bund und die DB Station & Service AG dazu die Strategie verfolgen, möglichst alle Bahnsteige auf 76 Zentimeter zu erhöhen, betrachten die Länder dies im Hinblick auf die in fast allen Ländern vorhandenen Linien mit neu errichteten Bahnsteighöhen von 55 Zentimetern differenzierter.

Unterschiedliche Bahnsteighöhen

Das Verkehrsministerium ist laut Ministerialdirektor Uwe Lahl der Überzeugung, dass durch die Länderkonzepte zwar keine einheitlichen Bahnsteighöhen in Deutschland, aber das Ziel der Barrierefreiheit schneller und kostengünstiger erreicht werden kann. Dafür sollen unterschiedliche Bahnsteighöhen in solchen Bahnhöfen vorhanden sein, in denen Linien mit Bahnsteighöhen von 76 Zentimeter und 55 Zentimeter zusammentreffen. „In diesen Bahnhöfen würde es dann beide Bahnsteighöhen geben, ohne sämtliche Bahnsteige an den zugehörigen Linien aufhöhen zu müssen“, sagte Lahl.