In Baden-Württemberg geht es beim Ausbau der Windkraft eher schleppend voran. Das sorgt für Kritik. Ministerpräsident Winfried Kretschmann kann die Kritik nachvollziehen.

Stuttgart - Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat Verständnis geäußert für die Kritik von Umweltverbänden am stockenden Ausbau der Windkraft. „Die Kritik ist berechtigt, das teile ich vollumfänglich“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Er werde in Kürze die geplante Taskforce zu regenerativen Energien beschließen. Derzeit dauere es zwischen sechs und sieben Jahren bis ein Windpark steht.

 

„Deutschland erstickt in Bürokratie“

Diese Dauer wolle er mindestens halbieren, sagte Kretschmann. Das erfordere „disruptive Regelungen“, es reiche nicht, Bestehendes zu optimieren. Der stockende Ausbau der Windkraft liege aber nicht an der Landesregierung, sondern an den Ausschreibungsbedingungen des Bundes. Deutschland ersticke in Bürokratie.

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Baden-Württemberg ist in den vergangenen zehn Jahren beim Ausbau der Windkraft nicht besonders vorangekommen. Ende 2020 waren im Südwesten nur 731 Anlagen in Betrieb, das sind gerade einmal 12 mehr als im Jahr zuvor. Zum Vergleich: In Niedersachsen stehen mehr als 6350 Windräder. Grün-Schwarz im Südwesten will die Windkraft deshalb schneller ausbauen.