Der Tropensturm „Erika“ hat in der Karibik schwere Verwüstungen und Todesopfer hinterlassen. Florida wird wohl verschont bleiben. Der Sturm hat sich so weit abgeschwächt, dass er nur noch eine Menge Regen bringt.

Miami/New Orleans - Nach den Verwüstungen durch Wirbelsturm „Erika“ in der Karibik machen sich Einwohner im Süden des US-Staates Florida zum Wochenanfang auf Überschwemmungen gefasst. „Erika“ hatte sich zwar am Freitag bei ihrem Zug über die bergigen Karibikinseln abgeschwächt. Sie war am Sonntag nur noch ein Tiefdruckgebiet - aber so intensiv, dass Meteorologen vor allem für den Südwesten Floridas bis zu zehn Zentimeter Niederschlag vorhersagten. Für mehrere Bezirke zwischen Tampa und Naples wurden Flutwarnungen ausgegeben.

 

Während sich die Menschen in Florida gegen den schweren Regen rüsteten, hat am Samstag New Orleans mit zahlreichen Veranstaltungen und Trauerzügen der Opfer des verheerenden Wirbelsturms „Katrina“ gedacht. Der Hurrikan hatte die berühmte Jazzmetropole vor zehn Jahren, am 29. August 2005, heimgesucht. 80 Prozent der Stadt wurden überflutet, als Dämme unter dem Druck des Wassers brachen. Allein in New Orleans starben damals 1300 Menschen.

Mindestens 35 Menschen kamen ums Leben

„Auch wenn viele der Toten unbekannt sind, werden wir sie nicht vergessen“, sagte Bürgermeister Mitch Landrieu nach Angaben des Senders WWW-TV. Im Lauf des Tages versammelten sich Tausende zum Gedenken in der Stadt. Unter einem strahlend blauem Himmel zogen sie begleitet von Südstaatenjazz durch die Straßen, trafen sich unter Zeltdächern zu Veranstaltungen oder Gottesdiensten.

„Erika“ hatte bei ihrem Zug über die Karibik vor allem die Insel Dominica schwer verwüstet. Mindestens 35 Menschen kamen ums Leben. Premierminister Roosevelt Skerrit erklärte am Samstagabend (Ortszeit) einige Regionen des Inselstaates zum Katastrophengebiet und bat um Spenden für die Bevölkerung und den Wiederaufbau.

In Miami an der südöstlichen Atlantikküste Floridas machten sich die Überbleibsel von „Erika“ bereits am Sonntagvormittag (Ortszeit) mit heftigen Regenfällen bemerkbar. Aber die Masse der Niederschläge wurde in Regionen auf der Westseite des Staates erwartet, beim Zug des Regengebietes nordwärts entlang der Küste am Golf von Mexiko. Weil hier der Boden nach einem regenreichen Sommer bereits gesättigt ist, warnte die Nationale Wetterbehörde vor Springfluten und Überschwemmungen. 8000 Nationalgardisten standen nach Angaben von Gouverneur Rick Scott für Notfall-Einsätze bereit.

An der westafrikanischen Küste hat sich indessen nach Angaben des NHC der Tropensturm „Fred“ gebildet, der über Kap Verde in Richtung Nordwesten zieht. Weiterhin beobachtet werden auch die beiden Wirbelstürme „Jimena“ und „Ignacio“, die sich im östlichen Pazifik Richtung Hawaii bewegten.