In einer Serie stellen wir die Wirte auf den Fildern vor. Dieses Mal haben wir hinter die Kulissen der Vereinsgaststätte des SV Bonlanden geschaut. Den Inhaber Perikles Galafangas kennen viele Gäste noch von einem anderen Lokal.

Bonlanden - Will man Essen gehen, verabredet man sich üblicherweise in der jeweiligen Wirtschaft. Doch in die „Traube“ in Plattenhardt gingen die vielen Stammgäste nicht – man ging zum Peri. 25 Jahre führte der Grieche aus Kavala, der mit vollem Namen Perikles Galafangas heißt, das traditionsreiche Restaurant. Doch die Traube mit der nachkolorierten Schwarzwald-Tapete – wie passend für ein griechisches Restaurant – gibt es nicht mehr. Das Gebäude an der Stuttgarter Straße wurde mittlerweile abgerissen. Doch zum Peri geht man immer noch. Nur dass man dafür seit 2016 in die Vereinsgaststätte des SV Bonlanden muss.

 

Parkplätze und ein Biergarten hatten gefehlt

Auch wenn der eine oder andere Gast dem Umzug sicherlich nachtrauert: Für den Wirt war der Umzug wohlüberlegt. Denn zwei Dinge fehlten ihm in Plattenhardt. Parkplätze und ein Biergarten. „Ein schöner Sommer war für mich immer eine Katastrophe“, sagt der 53-Jährige aus dem bekanntermaßen von der Sonne verwöhnten Land. Denn die Gäste wollten die Sommerabende natürlich draußen verbringen. „Viele Leute vermissen jedoch bis heute die Atmosphäre in der Traube“, sagt Perikles Galafangas und weiß, einige Gäste verloren zu haben. „Aber dafür kommen nun andere“, freut er sich und betont, in Bonlanden gut aufgenommen worden zu sein.

„Ich bin wie ein Vogel“, sagt der Gastronom

Am Sportgelände gibt es nun nicht nur genügend Parkplätze, sondern auch eine große Terrasse. Ein schöner Sommerabend vertreibt nun nicht die Gäste, sondern bringt hungrige und durstige Kundschaft. Viele kennt Peri mit Namen, merkt sich das Gesicht. Und wen Perikles Galafangas nicht kennt, wird „Prinz“ oder „Prinzessin“, „Chef“ oder „Chefin“. Den Getränkewunsch müssen viele seiner Gäste nicht äußern, den hat der Gastronom im Kopf. Perikles Galafangas ist das Gesicht des Restaurants. „Aber ohne meine Frau Vesna hätte ich das alles nicht geschafft“, berichtet er von der Frau, die kaum einer der Gäste zu Gesicht bekommt, auch wenn sie einen der wichtigsten Jobs hat: Sie arbeitet in der Küche. „Eingedeutschte griechische Gerichte“, so fasst der Gastronom das Angebot auf der Speisekarte zusammen. Dazu kommen gutbürgerliche schwäbische Speisen.

Auf Luxus verzichtet der dreifache Vater, „die Atmosphäre ist wichtiger“, sagt Peri. Und die persönliche Beziehung zu seinen Gästen, „normalen“ Leuten. „Ich bin wie ein Vogel“, sagt der Gastronom, „bin mal an diesem Tisch, dann wieder am nächsten, unterhalte mich kurz“ – wenn es die Zeit zulässt. Denn meistens ist das Restaurant voll. Und Gelegenheit für einen gemütlichen Schwatz mit dem Fußballfan gibt es nur dann, wenn der Abend schon weiter fortgeschritten ist. Dann setzt sich Peri auch einmal gerne mit an den Tisch, hört zu oder erzählt. „Ich bin schließlich ein Mensch und keine Maschine“, sagt er. Und von Herzen gerne Gastronom.