Die Nationale Wissenschaftsakademie Leopoldina kommt zum Schluss, dass Diesel-Fahrverbote allein wenig bringen. Was rät sie?

Berlin - In der Diskussion über die Gesundheitsrisiken von Luftschadstoffen hat die Nationale Akademie der Wissenschaften in Berlin am Dienstag ihr Gutachten vorgelegt. Sie warnt vor „kurzfristigem Aktionismus“. Die in Deutschland verhängten Fahrverbote für Diesel sind zu kleinräumig, um beim Schutz vor Gesundheitsgefahren durch Schadstoffe in der Luft wesentliche Entlastungen und Verbesserungen zu erreichen. Zu diesem Schluss kommt die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die im Auftrag von Bundeskanzlerin Angela Merkel die Frage der Diesel-Grenzwerte und die Gesundheitsgefahren durch Stickstoffdioxid (NO 2 ) untersucht hat. „Wir halten eine bundesweite und ressortübergreifende Strategie zur Luftreinhaltung für notwendig, die großflächig und langfristig angelegt sein muss“, sagte Martin Lohse, Pharmakologe und Vizepräsident der Leopoldina.