Viele Spieler seien es nicht mehr gewohnt, richtige Zweikämpfe zu führen, sagt Jürgen Kohler, der 1990 mit der deutschen Nationalmannschaft Weltmeister wurde. Besonders Boateng und Hummels gefallen ihm hinten nicht.

Berlin - Weltmeister Jürgen Kohler sorgt sich vor Beginn der Fußball-WM um die Defensive der deutschen Nationalmannschaft. „Ich habe den Eindruck, dass viele Spieler es gar nicht mehr gewohnt sind, Zweikämpfe zu führen. Das wird nicht mehr entsprechend trainiert“, sagte der 105-malige Nationalspieler in einem Interview des Nachrichtenportals t-online.de.

 

Für Bundesstrainer Joachim Löw werde es die schwierigste Aufgabe bei der WM sein, das Defensivverhalten des Teams zu verbessern. „Besonders wenn sich im Rücken der Abwehr Räume auftun, hat die Mannschaft große Defizite“, sagte der 52-Jährige, der in der kommenden Saison als Nachwuchstrainer des Regionalligisten Viktoria Köln arbeiten wird.

Im Zentrum von Kohlers Kritik steht die Innenverteidigung: „Bei Jérôme Boateng und Mats Hummels fehlt mir einfach die Konstanz.“ Ähnlich schätzt Kohler die aktuelle Verfassung von Antonio Rüdiger und Niklas Süle ein: „Wenn die komplette Innenverteidigung noch nicht auf ihrem Toplevel spielt, wird es für jedes Team schwierig.“

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Kohler traut dem Bundestrainer allerdings zu, die Probleme in den Griff zu kriegen: „Ich glaube, dass Jogi Löw in den letzten Jahren bewiesen hat, dass er eine Mannschaft auf den Punkt fit machen kann. Er wird die Abwehr schon noch auf Vordermann bringen.“

Als „besten Verteidiger der Welt“ bezeichnete der ehemalige Profi unter anderem von Bayern München, Juventus Turin und Borussia Dortmund den Spanier Sergio Ramos von Real Madrid. Auch dessen französischer Teamkollege Raphaël Varane steht bei ihm hoch im Kurs. Kohler hatte 1990 mit der deutschen Nationalmannschaft den WM-Titel in Italien geholt.