Die EWS-Arena ist die so genannte Handball-Hölle-Süd. Nun soll sie auch zum festen Horst der German Eagles für die Word Series of Boxing im Süden der Republik werden.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Göppingen - Die Stimmung in der K-7 Fight Academy im Uhinger Industriegebiet an der Römerstraße ist konzentriert. Nur gelegentlich muss der Cheftrainer Valentin Silaghi beim Pratzentraining Anweisungen geben. Ansonsten wissen seine Athleten, die zum Besten gehören, was das deutsche Amateurboxen zu bieten hat, selbst genau, was zu tun ist.

 

Zum zweiten Mal bereitet sich das Quintett der German Eagles im bestens eingerichteten Studio von Castro Nizar Issa, der unter anderen auch den früheren Profiweltmeister im Cruisergewicht, den Donzdorfer Firat Arslan, trainiert, auf ein Duell der World Series of Boxing vor. Morgen geht es gegen Italia Thunder, einen Gegner, der es den Gastgebern wohl schwerer machen wird, als es dies die USA bei der Premiere in der in Göppinger EWS-Arena getan haben. Mit 5:0 konnten sich die deutschen Amateurboxer im Dezember gegen die US-Amerikaner durchsetzen.

Sopa: „Die Stimmung war einfach geil“

Dass die German Eagles binnen Kurzem bereits zum zweiten Mal in Göppingen landen, hat gleich mehrere Gründe. „Wir halten es für sinnvoll, für die Serie einen Standort im Norden und einen im Süden Deutschlands zu etablieren“, erklärt deren Pressesprecher Jörg Peter. Die EWS-Arena, das dort arbeitende Team um den Geschäftsführer Mario Kreh, die sportgegeisterte Stadt mitsamt ihrer Verwaltung und die Trainingsbedingungen hier in Uhingen seien einfach optimal, fügt er hinzu.

Der Stuttgarter Lokalmatador Kastriot Sopa, der morgen im Leichtgewicht gegen Branimir Stankovic in den Ring steigt, fasst seine Ansicht kurz und knapp zusammen: „Beim letzten Mal waren die Stimmung und das Drumherum in der EWS-Arena einfach geil.“ Eine derart große Begeisterung bringe bei ihm und seinen Teamkameraden – dem routinierten Bantamgewichtler Veaceslav Gojan, dem olympiaerfahrenen Mittelgewichtler Stefan Härtel, dem Halbschwergewichtler Satula Abdulai sowie dem Schwergewichtler und WM-Dritten Erik Pfeiffer – den wichtigen zusätzlichen Push, ergänzt der amtierende Deutsche Meister, der inzwischen am Olympia-stützpunkt Heidelberg trainiert.

Arslan: „Champions League des Amateurboxens“

Um diesen „Push“ so kräftig wie möglich zu machen, lässt auch Mario Kreh nichts unversucht. „Wir haben wieder jede Menge Werbung gemacht und werden die Halle wieder abhängen, so dass eine Gänsehautatmosphäre entstehen kann“, sagt der Manager der EWS-Arena. 1400 Sitzplätze stünden zur Verfügung. „1000 Besucher hatten wir beim Kampfabend gegen die USA, und wie ich so gehört habe, hat es den meisten gefallen“, sagt Kreh in der Vorfreude auf einen weiteren boxerischen Höhepunkt in der Handballstadt.

Dass die German Eagles ihren Horst im Süden der Republik auch weiterhin in Göppingen beziehen, dazu will Firat Arslan ebenfalls seinen Teil beitragen: „Der Boxsport erfreut sich hier in der Gegend, wie ich ja aus eigener Erfahrung weiß, großer Beliebtheit“, sagt der Zaungast der Trainingsstunde in Uhingen. Nachdem er im Dezember leider verhindert gewesen sei, werde er morgen am Ring sitzen und dem deutschen Team die Daumen drücken.

„Da sind auf beiden Seiten absolute Topleute am Start, die über jeweils fünf Runden gehen müssen und ohne Kopfschutz agieren“, betont Arslan. Er freue sich vor allem auf das hohe technische Niveau der Kämpfe, das oft sogar über das hinausgehe, was man im Profibereich zu sehen bekomme. „Diese Serie ist die Champions League des Amateurboxens“, schwärmt Arslan.