Im Finale der Württemberger Weinmeisterschaft am Freitag werden die Sieger gekürt. Danach sind die Weine in verschiedenen Paketen erhältlich.

Lokales: Matthias Ring (mri)

Stuttgart - Am Freitag geht ein bisher einzigartiger Weinwettbewerb ins Finale. Das Besondere an der Württemberger Weinmeisterschaft ist, dass die Jury nicht aus selbst ernannten Weinpäpsten besteht, die ihre Lieblinge aufs Podest heben, sondern aus privaten Genießern, konkret: aus Leserinnen und Lesern unserer Zeitung, die eines der Weinpakete mit je sechs Kandidaten erworben hatten und abstimmen konnten.

 

Durch mehr als 200 Weine probiert

Die schwere Vorarbeit hatten dankenswerterweise Experten übernommen und sich durch die mehr als 200 eingereichten Weine probiert. Dabei wurden die vier Weinkolumnisten unserer Zeitung höchst kompetent unterstützt von Dieter Blankenhorn, Direktor der renommierten Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg. In deren Sensorikstudio hatte auch die Blindprobe stattgefunden, aus der die 24 Kandidaten für die Endrunden hervorgegangen sind.

„Die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten war herausragend“, sagt Projektchef Nico Bosch von der Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung GmbH, „und einen Preis hätten eigentlich alle Finalisten verdient.“ Denn obwohl der Korber Winzer Jens Zimmerle zu Recht feststellte, dass wir in Württemberg immer noch ein Imageproblem haben – es hat sich viel getan in Sachen Qualität und Charakter. Selbst beim Trollinger, wie Rainer Wachtstetter aus Pfaffenhofen bewies, der mit dieser „unterschätzten Rebsorte“ in den Wettbewerb gegangen war.

Elegantere Weine als früher

Sven Ellwanger vom Weingut Bernhard Ellwanger aus Großheppach, das gleich zweimal vertreten war und Mitglied im Verbund Junges Schwaben ist, sagte: „Als wir vor 20 Jahren angefangen haben, waren die Weine viel gleicher. Inzwischen hat jeder seine eigene Stilistik herausgearbeitet.“ Und Axel Gerst von den Weingärtnern Cleebronn-Güglingen betonte: „Vor 15 Jahren hat sich niemand nach uns im Zabergäu umgedreht. Inzwischen können wir auch den Remstälern ein bisschen Paroli bieten.“

Aber man macht eben auch andere, bessere, elegantere Weine als noch vor drei, vier Jahrzehnten. Stellvertretend für das Württemberger Weinwunder steht der seit 1492 existierende Fellbacher Familienbetrieb Aldinger. Der Junior Hansjörg, der den hohen Anspruch mit seinem Bruder Matthias Aldinger erfolgreich fortführt, sagt über die Entwicklung: „Den Generationenkonflikt hat der Vater schon mit dem Großvater ausgetragen.“

Lehrreiche Online-Weinproben

Immer wieder hörte man bei den so lehrreichen wie unterhaltsamen Online-Weinproben auch: Der Grundstock für Qualität wird im Weinberg gelegt. Und im Keller? Holger Gayer, Chef vom Dienst und Weinkolumnist unserer Zeitung, der auch das Finale moderiert, sagte zu Josua Baumgärtner vom Panoramaweingut in Hohenhaslach: „Im Keller kann man viel falsch machen.“ Und der Juniorchef ergänzte: „Aber fast nichts richtig.“ Doch! Wir empfehlen, vor dem Zuschalten ins Finale einfach mal in den Keller zu gehen und nach einem richtig guten Württemberger Ausschau zu halten. Von denen gibt es nämlich viel mehr, als an diesem Abend ausgezeichnet werden können.

Das Finale und die Weine

Ausstrahlung
Die Siegerehrung der ersten Württemberger Weinmeisterschaft findet am Freitag, 10. Dezember, ab 19 Uhr statt. Die Preisverleihung kann im Internet live (oder auch später) angeschaut werden, wenn man sich unter folgendem Link für das Streaming einloggt: stzw.info/events/weinmeisterschaft

Bestellung
Die Siegerweine in den vier Kategorien Weiß und Rot jeweils bis 10 Euro und bis 30 Euro werden zu einem Paket geschnürt, das ab dem 11. Dezember bestellt werden kann. Außerdem sind drei Pakete mit je sechs Siegerweinen einer Kategorie erhältlich. Weil die Nachfrage zu den Weinpaketen der Vorrunden sehr groß war, empfiehlt es sich, nicht zu lange zu warten: shop711.de/weinmeisterschaft