Das Tiefbauamt hat den Brunnen gegenüber dem Bezirksrathaus abgeschaltet. Das stößt dem Bezirksbeirat sauer auf. Das Wasserspiel soll künftig wieder sprudeln. lautet eine zentrale Forderung bei der Umgestaltung des Platzes an der Volksbank.

Hedelfingen - Wenn es um den Brunnen in der Amstetter Straße geht, kennen die Hedelfinger jetzt keinen Kompromiss mehr. In einem gemeinsamen Antrag fordern sie die Neugestaltung des Brunnenplatzes gegenüber dem Bezirksrathaus. „Zwingender Inhalt der Planung muss jedoch die Wiederaktivierung beziehungsweise die Neugestaltung des Brunnens sein“, erklärte Grünen-Bezirksbeirat Eberhard Schweizer im Namen aller Lokalpolitiker. Unmissverständlich machten die Bürgervertreter klar: Mit der reinen Umgestaltung des beliebten Platzes lassen sie sich nicht abspeisen. „Wir wollen, dass auch in Hedelfingen wieder ein Brunnen sprudelt“, sagt Schweizer mit Hinweis auf das aufwendig installierte Wasserspiel auf dem Cannstatter Marktplatz.

 

Der Platz vor der Hedelfinger Filiale der Volksbank am Württemberg ist ein Sorgenkind. Einst ein Schmuckstück, ist er in die Jahre gekommen. Der Beliebtheit tut dies kaum einen Abbruch. Der Brunnenplatz in der Ortsmitte ist der einzige öffentliche Aufenthaltsbereich mit Sitzbänken und meistens lädt die ansprechende Beetbepflanzung auch zum Verweilen ein. Verbraucher machen auf dem Weg zum Einkaufen eine Verschnaufpause, Bekannte verabreden sich am zentralen Platz und am Abend ist er ein Treffpunkt für Jugendliche – allerdings mit den entsprechenden Hinterlassenschaften. Die Umgebung ist oft verdreckt. Im Brunnen schwamm oft Abfall. Die Konsequenz: Die Stadt hat den Brunnen mit einer Metallplatte verschlossen. Zum Ärger und Leidwesen zahlreicher Bürger.

Sanierung des Platzes gefordert

Die Bezirksbeiräte mahnen deswegen seit Jahren die Sanierung des so genannten Brunnenplatzes an. Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt hat nun Umgestaltungsplanungen in Auftrag gegeben. Sowohl die Hochbeete und Beete als auch der Pflasterbereich sowie die Sitzbänke sollen erneuert werden. Der Bezirksbeirat begrüßt dies. Aber: Der Brunnen sollte nicht wieder in Betrieb genommen werden. Hintergrund ist, dass die Brunnentechnik inklusive Brunnenstube im Untergeschoss der Volksbank am Württemberg stationiert und damit für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung nicht öffentlich zugänglich ist. Die Bezirksbeiräte lassen dies als Argument, den Brunnen endgültig aufzugeben und abzubauen, nicht gelten. Die unzureichende Wartung und Unterhaltung des Brunnens in der Vergangenheit könnten und dürften keine Gründe sein, bei der Neugestaltung des Platzes auf den Brunnen zu verzichten, heißt es im gemeinsamen Antrag. „Unser Stadtbezirk wird beim Projekt Stadt am Fluss bereits stiefmütterlich behandelt, dann kann die Stadt wenigstens unseren Brunnen wieder zum Fließen bringen. Unsere Bachpaten kümmern sich unentgeltlich um die Dürrbachrinne, dann kann die Stadt auch uns etwas Gutes tun“, sagt CDU-Bezirksbeirat Hans Eisele. Einstimmig forderten die Bezirksbeiräte, den Brunnen wieder in Betrieb zu nehmen.