"Xaver" soll am Donnerstag mit geballter Wucht auf den Norden treffen. Zwischen Emden, Flensburg und Rostock werden Vorbereitungen getroffen, damit die Menschen möglichst sicher durch das Orkantief kommen.

„Xaver“ soll am Donnerstag mit geballter Wucht auf den Norden treffen. Zwischen Emden, Flensburg und Rostock werden Vorbereitungen getroffen, damit die Menschen möglichst sicher durch das Orkantief kommen.

 

Hamburg/Kiel - Die Vorbereitungen auf das angekündigte Orkantief „Xaver“ im Norden sind mit Hochdruck angelaufen. Norddeutschland muss sich in den kommenden beiden Tagen gleich auf eine Serie von schweren Sturmfluten einstellen: „Es können drei hintereinander sein“, erklärte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg am Mittwoch.

Nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wird der Orkan voraussichtlich in Schleswig-Holstein am stärksten wüten. Aber auch Hamburg bereitet sich auf die Unwetterfront vor. Die Erinnerungen an den Oktober-Orkan „Christian“ mit umgestürzten Bäumen, abgedeckten Dächern und abgetragenen Sandstränden im Norden sind überall noch frisch im Gedächtnis.

Vielerorts im Norden stellen Verkehrsbetriebe ihre Einsatzpläne neu auf, Fähren werden ihren Betrieb teilweise einstellen. Im Landkreis Leer fällt am Donnerstag die Schule aus. Besonders die prognostizierte lange Dauer des Tiefs dürfte die Einsatzkräfte vor Herausforderungen stellen.

Heftige Böen werden erwartet

Am Donnerstagnachmittag sei an der Nordseeküste mit Böen der Stärke 12 zu rechnen und im Binnenland mit Stärke 11, sagte der DWD-Meteorologe Rüdiger Hartig am Mittwoch der dpa. In der Nacht zum Freitag werde es so weitergehen. Die lange Dauer über eineinhalb Tage sei das Besondere an dem Tief, das von Island über Skandinavien kommen wird. An der Nordsee sind nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes extrem starke Böen von mehr als 140 Kilometern je Stunde möglich.

So wird das Wetter in Stuttgart und der Region

Die höchste der Sturmfluten wird nach bisheriger BSH-Einschätzung in der Nacht zum Freitag - nach Mitternacht - in Ostfriesland und an der Nordseeinsel Borkum erwartet. Später soll der Scheitel dann die Elbmündung bei Cuxhaven und parallel dazu Nordfriesland erreichen. In Hamburg und Bremen soll die Sturmflut Freitagfrüh ankommen. Die Prognose könne sich aber noch um bis zu sechs Stunden verschieben. Beim Hochwasser in der Nacht von Donnerstag auf Freitag werde ein Stand zwischen 2,25 und 3 Meter über normal erwartet, teilte der Niedersächsische Küstenschutz mit.

Wegen der Orkanwarnungen kündigten die Fährbetriebe zu den nordfriesischen Inseln sowie den Halligen im Wattenmeer mögliche Behinderungen und Ausfälle an. Der Sylt Shuttle“ der Bahn schränkt sein Angebot wegen der Sturmwarnungen ebenfalls ein. Der Fährbetrieb zur Insel Juist wird wegen der Sturmflut- und Orkanwarnung am Donnerstag und Freitag eingestellt. Auch die Insel Norderney wird nur noch am Donnerstagmorgen angelaufen.

In Mecklenburg-Vorpommern warnte der Deutsche Wetterdienst die Betreiber von Weihnachtsmärkten. Spätestens am Donnerstagnachmittag müsse vor allem in Küstennähe mit Windstärke 12 gerechnet werden. Bis dahin sollten die Buden und Stände gesichert sein.