In Youtube-Videos knistern Menschen mit Folie, bürsten Haare oder pinseln über Mikros. Das Phänomen nennt sich ASMR – und soll extrem entspannen. Vor allem junge Menschen suchen dabei Ablenkung.

Stuttgart - Flüstern, knistern, rascheln, gluckern, schmatzen, schnalzen: Meist nimmt man diese Geräusche gar nicht wahr, sie gehören zum Alltag. Im Internet jedoch wird das Klappern von Schmuck, knusperndes Kauen von Chips, minutenlanges Falten von Handtüchern seit geraumer Zeit inszeniert – in Videos, vorrangig von jungen, weiblichen Protagonisten. Wie sie mit lackierten Fingernägeln über gepolsterte Mikros schubbeln oder mit gespitzten Lippen hauchen, wirkt auf Unwissende etwas skurril. Kenner jedoch reagieren teils euphorisch auf ASMR, wie das Phänomen genannt wird. Denn es verschafft ihnen wohlige Gefühle. Allerdings nicht erotischer Natur. Auch wenn es diese Spielart geben mag: Im Mittelpunkt steht Tiefenentspannung.