Am 12.April jährte sich der erste bemannte Flug in den Weltraum. Bei der Yuri’s Night am Samstag wurde dieses Ereignis mit einem bunten Programm im Stuttgarter Planetarium gefeiert.

Stuttgart - Am 12. April 1961 kommt die Menschheit den Sternen ein Stück näher: Yuri Gagarin umrundet mit seinem Raumschiff „Wostok 1“ in 108 Minuten die Erde. Die Faszination für das Thema Weltraum ist seit diesem Tag ungebrochen. Das zeigte die gut besuchte Yuri’s Night am Samstag im Stuttgarter Planetarium. Nach Meinung des Vorstands des Vereins „Yuri’s Night Deutschland e.V.“ Marius Schwinning, hängt diese Faszination vor allem mit dem Forscherdrang der Menschen zusammen: „Die Faszination für den Weltraum kommt meiner Meinung nach vom Forschungsdrang der Menschen und der der Möglichkeit die Erde auf der wir leben aus der Ferne als Ganzes zu sehen.“

 

Kinder kommen auf ihre Kosten

Feiern möchte er heute aber nicht nur die Faszination für den Weltraum, sondern vielmehr die Leistung der Menschheit in der internationalen Raumfahrt: „Wir feiern heute, dass wir in der Lage sind, den Weltraum zu erkunden. Und dass die Raumfahrt trotz aller politischen Diskrepanzen in der Lage ist, international zusammenzuarbeiten,“ so Schwinning weiter. Seine Begeisterung für die Raumfahrt möchte der Doktorand vom Institut für Luft- und Raumfahrtechnik der Universität Stuttgart heute vor allem mit den jungen Menschen teilen um so deren Interesse für die Raumfahrt zu wecken: „Wenn in 15 Jahren ein Ingenieur sagen wird, dass er in der Raumfahrt arbeitet, weil er bei der Yuri’s Night dafür begeistert wurde, das wäre mein Traum.“ Die Anzahl der Besucher steht diesem Traum schon einmal nicht im Weg. Allein im letzten Jahr kamen 1.500 Besucher und in diesem Jahr ist der Andrang ebenfalls groß.

Kein Wunder, schließlich gibt es vor allem für Kinder und Jugendliche einiges zu entdecken: Mittels Virtual-Reality-Brille können sie durch den Weltraum reisen, per Joystick an der ISS andocken oder eine eigene Rakete basteln. Für letzteres hat sich der dreijährige Henri entschieden. Seine Rakete möchte er später im Garten von Oma und Opa steigen lassen. Ob Henri später tatsächlich in der Raumfahrt arbeitet, steht allerdings noch in den Sternen.

Manches aus Star Trek ist schon Realität

Die 17-Jährige Sarah aus Karlsruhe ist da mit ihrem Berufswunsch schon ein Stück weiter. Passend gekleidet im „Nasa“-T-Shirt erforscht sie mittels Virtual-Reality-Brille im Planetarium schon mal ihren zukünftigen Arbeitsplatz. „Durch meinen Physik-Lehrer habe ich angefangen mich für den Weltraum zu interessieren, die Weite und die Unendlichkeit faszinieren mich am meisten,“ erzählt die Schülerin. Die Möglichkeit den Weltraum mittels Technik von der Erde aus zu erkunden beschreibt sie als „coole Erfahrung“ bei der man tatsächlich ein wenig aus dem Gleichgewicht komme.

Auf dem Boden der Tatsachen bewegt sich an diesem Tag hingegen Hubert Zitt. Für seinen Vortrag „Star Trek: Wie aus technischen Visionen Realität wird“ hat sich eine lange Warteschlange gebildet. Die Wartenden möchten vom Dozent für Elektrotechnik alle erfahren, welche Techniken aus dem Star Trek-Universum bereits real sind und welche nicht.

Zitts Antwort ist einfacher ist als man meinen könnte: „Bei Star Trek gab es physikalische Berater, deshalb ist alles was dort gezeigt wird theoretisch machbar. Ob die Menschheit es schafft das umzusetzen, das wiederum ist eine andere Frage.“ Er selbst glaube beispielsweise nicht daran, dass er das Beamen und den Warp-Antrieb noch erleben wird. Bereits Realität seien hingegen in Star Trek gezeigte Techniken wie Touchscreen, automatisches Übersetzen oder der Kommunikator von Captain Kirk, den Zitt heute auch als Anschauungsobjekt mitgebracht hat.