Nach einer langjährigen Hängepartie nennt die Stadtverwaltung erstmals Zahlen für das Kulturprojekt, das auf dem Gelände des heutigen Breuninger-Parkhauses gebaut werden soll.

Stuttgart - Nach einer mehrjährigen Verzögerung soll der Stuttgarter Gemeinderat am 5. März den Grundsatzbeschluss zu konkreten Planungen für ein Film- und Medienhaus auf der Fläche des heutigen Breuninger-Parkhauses zwischen Hauptstätter- und Esslinger Straße fassen und dafür 2,5 Millionen Euro bereitstellen. Die Baukosten für das Film- und Medienhaus werden in der Vorlage an den Rat erstmals beziffert: 47 Millionen Euro. Allerdings ist diese „Grobkostenannahme“ die absolute Untergrenze – nötige Tiefgaragenplätze, Abbruch, Preissteigerungen und erhöhte Aufwendungen für die Überbauung eines Richtung Charlottenplatz gelegenen Regenrückhaltebeckens sind nicht erfasst.

 

Vier Millionen Zuschuss pro Jahr

Das Film- und Medienhaus soll mehr sein als der Nachfolger des 2008 geschlossenen Kommunalen Kinos an der Friedrichstraße. Ein Verein, in dem 25 Institutionen mitwirken, will 5500 Quadratmeter bespielen, mit Laboren, Studios, Workshop-Räumen, Gastronomie und Sälen. Für die Konzeption soll es von Juli an eine Vollzeitstelle geben, die die Stadt mit 141 700 Euro bezuschussen soll. Die Betriebskosten liegen geschätzt bei 4,3 Millionen Euro im ersten Jahr, der städtische Zuschuss bei drei bis vier Millionen Euro.

Knackpunkte des Standorts sind das bis 2028 laufende Erbbaurecht der Firma Breuninger am bestehenden Parkhaus und eine Baulast von 652 Stellplätzen zugunsten des Unternehmens. Grundlage für den Neubau sei „eine Reduzierung der baurechtlichen notwendigen Stellplätze“. Kulturbürgermeister Fabian Mayer (CDU) präsentiert dem Gemeinderat einen ehrgeizigen Zeitplan. Der Bebauungsplan, der auch eine Fußgängerzone in der Esslinger Straße vorsehen soll, soll Mitte 2022 vorliegen, der Ersatzneubau für das Parkhaus werde „vor 2024 angestrebt“, danach würde auch das Züblin-Parkhaus fallen. Bis zur Internationalen Bauausstellung 2027 sollen die Neubauten stehen. Dann könnte es auch einen deutlich verbreiterten Deckel über die B 14 am Charlottenplatz geben.