Um den Nektar für 500 Gramm Honig zu sammeln,muss ein Bienenvolk rund 120 000 Kilometer an Flugstrecke zurücklegen. Das entspricht drei Runden um den Äquator. Doch das kalte und nasse Frühjahr beeinträchtigt die Futtersuche und Honigernte.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Mayen - Das kühle und regnerische Wetter in diesem Frühling vermasselt Imkern in Deutschland die Honigernte. „Die hellen Frühjahrshonige in diesem Jahr werden eher eine Rarität sein“, sagt der Leiter des Fachzentrums Bienen und Imkerei im rheinland-pfälzischen Mayen, Christoph Ottenayen. Die Imker bangten um ihre Ernte, denn die anhaltende Kühle und Nässe habe den Honigbienen in den vergangenen Wochen kaum Gelegenheit zum Nektarsammeln geboten. An diesem Donnerstag (20. Mai) ist

 

Weltbienentag – World bee day.

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Imker müssen Bienenvölker vor dem Verhungern retten

In „normalen Jahren“ verzeichneten die Bienenvölker in Deutschland zu diesem Stichtag „schon deutliche Gewichtszunahmen von bis zu 15 Kilogramm“, sagte Otten. Normalerweise hätten erste Imker dann auch schon „mit der Ernte der Frühtracht“ begonnen. „Daran ist in diesem Jahr aber in weiten Teilen Deutschlands nicht zu denken.“ Im Gegenteil: Teilweise müssten Imker ihre Völker sogar füttern, um ein Verhungern zu vermeiden.

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Die Imker hofften nun auf steigende Temperaturen, sodass zumindest «die Sommerernte mit einer aromatischen Honigvielfalt» in Deutschland gesichert sei.

In Deutschland gibt es rund 160 000 Imker mit insgesamt 1,1 Millionen Bienenvölkern. Das Honigjahr unterteilt sich in eine blütendominierte Frühjahrsernte und eine Sommerernte, die ihren Schwerpunkt auf spätblühenden Pflanzen und den Wald hat.