Stadtseniorenrat und VdK erinnern Gemeinderat und Stadt an gesetzliche Vorgaben.

Leonberg - Eine deutliche Verbesserung der Bushaltestellen in Leonberg fordern der Stadtseniorenrat und der örtliche Sozialverband VdK. „Derzeit entsprechen erst 18 von etwa 110 Bushaltestellen im Stadtgebiet dem barrierefreien Standard“, bemängelt Margot Nittner, die Vorsitzende des Stadtseniorenrates.

 

Mit ihren angepassten Einstiegshöhen kommen diese Haltestellen nicht nur Senioren und gehbehinderten Fahrgästen zugute. Auch für den Zustieg mit Kinderwagen und Gepäck sind diese Haltestellen wesentlich benutzerfreundlicher. In einem Schreiben an die Verwaltungsspitze und an die Gemeinderatsfraktionen erinnert Margot Nittner auch an die gesetzliche Zielvorgabe, bis zum Jahr 2022 einen barrierefreien Personennahverkehr zu erreichen.

Seit der UN-Behindertenrechtskonvention von 2009 und der Umsetzung in deutsches Recht sind Bund, Länder und Kommunen aufgefordert, Barrieren abzubauen. Dabei sind gerade die Bushaltestellen im Stadtgebiet im Gestaltungsbereich der Kommune. „Die Stadt Leonberg muss jetzt Gas geben, um das Ziel bis 2022 wenigstens halbwegs zu erreichen“, ist Margot Nittner überzeugt. Der Stadtseniorenrat erinnert deshalb die städtischen Entscheidungsträger daran, im Haushalt für das nächste Jahr und für die nächsten Jahre entsprechende Mittel nicht zu vergessen.

Schützenhilfe kommt auch vom VdK Ortsverband Leonberg. „Wir unterstützen diese Forderung des Stadtseniorenrates“, sagt Hans-Otto Staubach vom Ortsverband. Der Sozialverband VdK weise mit seiner Aktion „Weg-mit-den-Barrieren“ immer wieder darauf hin, dass Barrierefreiheit nicht nur behinderten Menschen die Teilhabe am Alltagsleben ermöglicht, sondern es auch allen anderen Bürger leichter macht, das Busnetz zu nutzen.

Barrierefreie Bushaltestellen weisen nicht nur eine für den Einstieg angepasste Höhe auf, sondern sie sind auch so gestaltet, dass Menschen mit Sehschwächen die Einstiegskante besser erkennen. „Ein komfortabler Busverkehr ist auch ein kleiner Beitrag zur Milderung der Leonberger Verkehrsmisere, über die zuletzt im Oberbürgermeister-Wahlkampf so viel diskutiert wurde“. meint Hans-Otto Staubach.