Ohne Botschafter Andrej Melnyk kann das Verhältnis von Deutschland zur Ukraine eine neue Basis finden, kommentiert Rafael Binkowski.

Undiplomat, oberster Waffenlobbyist, Talkshow-Dauergast – Andrej Melnyk hat viele Rollen gespielt seit dem Kriegsausbruch am 24. Februar. Aus dem distinguierten ukrainischen Botschafter mit Einstecktuch wurde ein Politiker, der durch geschickte PR und Grenzüberschreitungen Deutschlands Zurückhaltung bei Sanktionen und Waffenlieferungen aufgebrochen hat. Doch je mehr er sich selbst in der Rolle des Agent Provocateur gefiel, desto mehr schadete er seinem Land. Zuletzt verstieg sich Melnyk sogar dazu, die Ermordung von Juden durch den Nationalisten Stepan Bandera zu relativieren – das ist unentschuldbar.