Der Traum vom Titel ist geplatzt. Dennoch hat der deutsche Handball sein Image aufpoliert, kommentiert unser WM-Reporter Jürgen Frey.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Hamburg - So schön kann Handball sein. Und so bitter. Die Nationalmannschaft hat in Hamburg das WM-Endspiel verpasst, die Euphorie einen Dämpfer bekommen. Das ist schade, denn die Finalteilnahme hätte noch mal die Massen mobilisiert.

 

Lesen Sie hier: Unsere Einzelkritik zur Niederlage im Halbfinale

Dennoch gilt es, eines festzuhalten: Die Mannschaft fesselte ihre immer größer werdende Fan-Gemeinde mit unbeugsamer Leidenschaft, unglaublichem Kampfgeist und einem unerschütterlichen Glauben an sich selbst. Großen Anteil daran hat der Bundestrainer. Christian Prokop hat sich verändert, die Spieler stärker in Entscheidungen eingebunden. Dadurch wächst das Verantwortungsgefühl jedes Einzelnen, für die Mannschaft zu kämpfen. Eine verschworene Gemeinschaft ist entstanden.

Finaleinzug wäre die Krönung gewesen

Trotz des verpassten Finaleinzugs sind die Spieler für viele Fans Gold-Jungs. Das liegt auch an dem erfrischend-sympathischen Auftreten abseits des Platzes. Jeder Einzelne von ihnen ist eine Marke zum Anfassen. Seit dem ersten Anwurf in Berlin polierte der deutsche Handball sein Image kräftig auf. Der Finaleinzug wäre die Krönung gewesen. Jetzt heißt es: Kopf hoch, sich nicht mit zwei Niederlagen aus dem Turnier verabschieden und am Sonntag gegen Frankreich Bronze holen. Gelingt dies, hätte die Mannschaft die Erwartungen bei weitem übertroffen.