Man kennt noch diese CDs in den flachen Hüllen mit vier, fünf Versionen von ein- und demselben Song. Kids of Adelaide huldigen diesem Format und man hört erstmals einen ihrer Songs im Electro-Remix.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Dass die Kids of Adelaide, obwohl auch live stets nur zu zweit auf der Bühne, sich einen immer mächtigeren Sound zugelegt haben: das steht schon hier. Am Freitag koppeln sie den Song „Parted“ aus, und zwar in einer Vier-Track-Version. Das kann man EP nennen oder Maxi-Single. Jedenfalls findet sich in der Playlist neben der Original-Version eine Akustik- und eine Live-Variante sowie ein Remix. (Wem noch die „Kuhweiden Session“ fehlt – hier entlang.)

 

Würden die beiden das Ganze noch als 12“-Schallplatte verkaufen, wäre er Coup perfekt. Aber digitale Single ist ja auch schonmal etwas. Und deshalb haben wir den beiden drei lange Fragen gestellt und gute Antworten zurückbekommen.

Severin und Benni, eine EP mit vier Versionen desselben Songs erinnert ein bisschen an die Zeit der 12“-Maxi-Singles oder an die CDs in diesen flachen Plastikhüllen. Ich habe mich immer gefragt, wie man die Dinger eigentlich am besten hört? Die eine Version auflegen, die einem passt – oder eher am Stück? Was würdet ihr für „Parted“ empfehlen?

Tatsächlich erinnert es daran, wir selbst sind ja Kinder dieser Zeit. Wir wollten mit der EP zeigen, dass ein Song nicht an eine bestimmte Form gebunden ist, sondern auf verschiedene Art seinen Zauber entfalten kann. Jeder ist frei sich seine Lieblingsversion auszusuchen und diese aufzulegen. Die Akustik Version ist erdig, die Live Version energiegeladen, die Albumversion düster und der Remix schön deep. Uns ist einfach wichtig sich nicht auf einen Sound zu versteifen, sondern offen zu bleiben und es ist spannend zu sehen was in einem Song alles drinsteckt.

Wo und wann habt ihr die Versionen denn aufgenommen und wie lief das mit dem Remix?

Die Liveversion ist auf unserer Tour entstanden, da haben wir jedes Konzert mitgeschnitten. Die Akustikversion haben wir unterwegs mal backstage gespielt, fanden sie cool und haben sie dann in unserem Studio zuhause aufgenommen. Für den Remix ist Alex Maier aka blind verantwortlich. Er kommt wie wir aus Stuttgart und hat mittlerweile in Berlin seine Zelte aufgeschlagen. Wir kennen ihn über einen Freund, der in der Stuttgarter Electro-Szene recht aktiv ist und haben ihn einfach gefragt, ob er Lust hat. Für uns war es auch was Neues und Spannendes, jemand unseren Track zu überlassen und zu sehen was daraus entsteht. Und das Ergebnis finden wir richtig geil.

Gibt’s als nächstes eine Electro-Platte von euch? Der Remix klingt richtig gut und live so volumniös zu klingen ist doch auch anstrengend.

Man weiß nie ... aber eine Electroplatte ist doch eher unwahrscheinlich. Wir haben uns mit dem neuen Album „Into the Less“ schon ein gutes Stück in diese Richting bewegt, aber alles bleibt immer handgemacht und wird live gespielt. Den Remix würden wir lieber in Clubs hören und haben nicht die Absicht das selbst live umzusetzen. Tatsächlich haben wir live mittlerweile ein bisschen mehr Technik dabei. Komplex ist es insofern aber nicht, da wir uns für die Albumaufnahmen und die Liveshows ein übergreifendes Konzept überlegt haben. Der Anspruch war, ein Album zu machen, was wirklich 1:1 so auf der Bühne umsetzbar ist.

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