Als „Höhlenmädchen Loana“ im knappen Leder-Bikini wurde sie über Nacht zum Sexsymbol der 1960er Jahre. Jetzt ist Raquel Welch gestorben. Eine Hommage in Bildern.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

Als Raquel Welch 1966 im Steinzeit-Film „Eine Million Jahre vor unserer Zeit“ im Leder-Bikini auf der Leinwand erschien, waren Millionen von amerikanischen Teenagern schockverliebt. Und nicht nur in den USA wurde „Höhlenmädchen Loana“ über Nacht zum Sexsymbol. Am Mittwoch ist Raquel Welch mit 82 Jahren gestorben und Hollywood trauert.

 

Ihr Stern auf dem „Walk of Fame“ wurde mit einem Blumenkranz geschmückt und einem Schwarz-Weiß-Bild, das die Schauspielerin im Bikini zeigt. „Ruhe in Frieden“, schrieb Schauspieler Antonio Banderas auf Twitter. „Sie war elegant, professionell und unglaublich glamourös. Einfach umwerfend“, zollte Oscar-Preisträgerin Reese Witherspoon ihrer „Natürlich blond“-Filmpartnerin Tribut.

Fast seine gesamte Kindheit lang habe er für Welch geschwärmt, schrieb Regisseur und Schauspieler Paul Feig in einem Tweet. So wie ihm ging es Millionen von amerikanischen Jungs. Nach „Eine Million Jahre vor unserer Zeit“ wurde Welch zu einer der meistfotografierten Hollywood-Schönheiten. Das dazugehörige Filmposter ging in die Filmgeschichte ein und hing in etlichen Bubenzimmern. „Ich werde oft gefragt, ob ich es leid bin, über diesen Bikini zu reden, aber die Wahrheit ist, ich bin es nicht“, sagte sie der „Sunday Post“. „Es war ein wichtiges Ereignis in meinem Leben, warum sollte ich also nicht darüber reden?“

Tochter eines Bolivianers und einer Amerikanerin

Die 1940 in Chicago als Jo Raquel Tejada geborene Schauspielerin – Tochter eines Bolivianers und einer Amerikanerin – wuchs in Kalifornien auf und gewann als Jugendliche mehrere Schönheitswettbewerbe. Sie drehte mit Hollywoodgrößen wie James Stewart („Bandolero“), Frank Sinatra („Lady in Cement“), John Huston („Myra Breckinridge“) und Burt Reynolds („Auf leisen Sohlen kommt der Tod“).

Ihr Comedy-Talent bewies sie in dem Film „Die drei Musketiere“ (1973), für den sie den Golden Globe als beste Komödien-Darstellerin erhielt. Noch 2017 war sie auf der Leinwand zu sehen - in der Komödie „How to Be a Latin Lover“ spielte Welch eine verwitwete Millionärin, die von jüngeren Männern umgarnt wird.

„Raquel: Beyond the Cleavage“

2010 veröffentlichte Welch ihre Memoiren: Die hatten den Titel „Raquel: Beyond the Cleavage“, etwa „Raquel: Mehr als ein Dekolleté“. Das war sie tatsächlich. Die Schauspielerin machte sich in Hollywood auch als kämpferische Streiterin für ihre Rechte einen Namen. In den 1980er Jahren war sie gegen das Studio Metro-Goldwyn-Mayer vor Gericht gezogen, nach ihrem Rausschmiss von dem Film „Cannery Row“ wegen eines angeblichen Vertragsbruchs. Welch gewann den Prozess gegen das mächtige Studio und erhielt über zehn Millionen Dollar Schadenersatz.

Welch war viermal verheiratet – und genauso oft geschieden. Aus ihrer ersten Ehe stammen zwei Kinder, Sohn Damon und Tochter Tahnee. Die heute 61-jährige Tahnee Welch ist ebenfalls Schauspielerin.