Wenn die Stuttgarter Staatsoper saniert wird, muss auch und vor allem überlegt werden, wer die Besucher im Jahr 2035 sein sollen und können. Mit einer Milliarde Euro allein wird es so oder so wahrscheinlich nicht getan sein.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart - Während die Königin lacht, weint bittere Tränen das Volk“ ist ein hochdramatischer Satz aus einer weitgehend vergessenen Oper des Siebenbürgers Rudolf Wagner-Régeny, in der ehemaligen DDR ein Vorzeigekomponist in der Tradition von Bert Brecht und Kurt Weill. „Der Günstling“ ist episches Theater und handelt von sozialer Gerechtigkeit. Er kam einem wieder in den Sinn, als Wieland Backes vom Verein Aufbruch Stuttgart, das Wort von den „unanständig hohen Kosten“ angesichts der Stuttgarter Opernsanierung in den Mund genommen hat: eine Milliarde Euro, nach derzeitiger Berechnung. Hat Backes nicht recht?