Für die Wähler auf dem Schurwald war nicht entscheidend, wie viel Fachkompetenz in der Verwaltung die Kandidaten aufweisen.

Böblingen : Ulrich Stolte (uls)

Aichwald - Mathematik ist das eine, Wahlkampf das andere. Die Mathematik hätte vorausgesagt, dass bei der großen Anzahl der Kandidaten in Aichwald keiner auf Anhieb die Wahl gewinnen kann, einfach weil sich zu viele Stimmen auf zu viele Köpfe verteilen. Doch der Wahlkampf, den Andreas Jarolim mit Leidenschaft und Sozialkompetenz geführt hat, brachte ihn schon im ersten Wahlgang auf den Aichwalder Chefsessel.

 

Die Wahl zeigt auch, dass Fachkompetenz und lange Berufserfahrung offenbar nicht alles sind. Denn sonst hätte der 53-jährige Aichtaler Bürgermeister Lorenz Kruß, der mit in den Ring gestiegen war, nicht so deutlich verlieren können. Auch der Zollbeamte Michael Reinhardt, der im vorangegangen Wahlkampf stets seine Führungsstärke ins Spiel brachte und der ebenfalls 53 Jahre alt ist, errang nur einen Stimmenanteil von knapp sechs Prozent. Ein Ergebnis, das man höchstens unter „ferner liefen“ einordnen kann.

Letztlich zeigte sich, dass die Wähler in Aichwald eher die Sozialkompetenz wählten als die Fachkompetenz. Vielleicht ist das auch gut so. Denn Fachkompetenz lässt sich im Laufe eines Berufslebens sicher leichter erlernen als Sozialkompetenz.