Zwei Tage nach einer tödlichen Polizeikontrolle in Mannheim soll in Pforzheim ein Mann womöglich ebenfalls infolge eines Einsatzes von Beamten gestorben sein.

Erneut ist ein Mann in Baden-Württemberg möglicherweise infolge einer Polizeikontrolle ums Leben gekommen. Das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg ermittelt nach Angaben vom Freitag in dem Fall. Demnach war der 46-Jährige in der Nacht zum Mittwoch in seiner Pforzheimer Wohnung gestorben. Er hatte sich der Mitteilung zufolge zuvor im Krankenhaus wegen eines angeblichen Sturzes auf einer Treppe behandeln lassen und sich dann selbst entgegen dem Anraten der Ärzte und trotz bestehender Lebensgefahr entlassen.

 

Seine Lebensgefährtin habe aber vermutet, dass das Eingreifen von Beamten vier Tage zuvor auf einem Polizeirevier ursächlich für die Verletzungen sei. Dort hatten Polizisten den Mann nach LKA-Angaben unter Anwendung „unmittelbaren Zwanges“ aus dem Revier geschoben. Dabei sei der Mann gestürzt. Weder habe er daraufhin Verletzungen geltend gemacht noch seien welche festgestellt worden. Der Mann sei dann gegangen.

Die Leiche des Mannes wird nun obduziert

„Die bisherigen Überprüfungen und die Angaben der Ärzte des Krankenhauses deuten derzeit auf die langjährige Suchtmittelabhängigkeit und den hieraus resultierenden gesundheitlichen Zustand des Mannes als Todesursache hin“, teilte das LKA mit. „Ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Sturz und dem Todesgeschehen scheint daher zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht gegeben.“ Die Leiche werde obduziert. Die Staatsanwaltschaft hat ein Vorermittlungsverfahren eingeleitet, um zu prüfen, ob der Anfangsverdacht einer Straftat besteht.

Erst am Montag war ein 47-Jähriger nach einer Polizeikontrolle in der Mannheimer Innenstadt im Krankenhaus gestorben.