Immer mehr junge Frauen wollen sich von illegalen Familienzwängen lösen und selbstbestimmt leben. Das ist nicht immer möglich. In Stuttgart finden sie eine Anlaufstelle.

Titelverantwortliche Redakteurin Stuttgarter Nachrichten: Veronika Kanzler (kan)

Stuttgart - Die Nachricht hat besorgniserregend geklungen: Oma und Opa seien krank. Eventuell würden die beiden bald sterben. Für Sakina, die ihren echten Namen aus Gründen der Sicherheit nicht nennen möchte, war sofort klar, dass sie ihre Großeltern im Iran besuchen muss. Gemeinsam mit ihren Eltern reist die Schülerin von Deutschland aus in das Herkunftsland ihrer Familie. Dort angekommen war schnell offensichtlich: Oma und Opa sind nicht krank. Sakina, noch keine 18 Jahre alt, soll dort heiraten. Gegen ihren Willen. Einen Mann, den sie nicht kennt. In einem Ort, der von ihrer Heimat Tausende Kilometer entfernt ist – in dem sie praktisch niemanden kennt.