Sie haben sich beide in den vergangenen Wochen eine Corona-Infektion eingefangen, beide waren nicht oder unzureichend geimpft. Beide Covid-Patienten landeten auf einer Intensivstation. Ihre Schlüsse daraus zum Thema Impfen sind dennoch verschieden.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Man kennt die Bilder zur Genüge: Überwachungsmonitore stehen um das Bett, Trennwände zwischen den Intensivplätzen. Dazu zahlreiche Kabelverbindungen und Infusionsschläuche. Das Kopfteil am Klinikbett von Lucija B. (Namen geändert) ist hoch gestellt, doch die 76-Jährige ist tief in ihr Krankenlager gesunken. „Ich darf gar nicht an die schlimmen Tage denken“, sagt die Covid-Patientin über die zurückliegenden drei Wochen. Wenigstens ist sie nicht mehr isoliert. Aber ohne Sauerstoff, der ihr mit einer sogenannten Sauerstoffbrille durch die Nase zugeführt wird, kommt sie auch jetzt nicht aus. Noch immer liegt Lucija B. auf der Intensivstation des Robert-Bosch-Krankenhauses (RBK). „Es geht mir aber schon viel besser“, sagt sie. Am Vortag war sie zum ersten Mal mit einer Gehhilfe auf dem Klinikflur spazieren.