Die Virusvariante ist bei zwei Mitarbeitern der Krankenhäuser in Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen nachgewiesen worden.

Ludwigsburg: Andreas Hennings (hen)

Ludwigsburg - Es schien eine Frage der Zeit zu sein, und am Mittwoch ist der Fall auch eingetreten: Im Landkreis Ludwigsburg ist bei coronainfizierten Personen erstmals die Omikron-Variante nachgewiesen worden. Es handelt sich laut der RKH-Kliniken um zwei eigene Mitarbeiter, die in den Krankenhäusern in Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen beschäftigt sind.

 

„Beide Personen sind geboostert und haben einen extrem milden Verlauf. Im Prinzip sind sie nicht krank, sondern positiv“, sagt Stefan Weiß, der Leiter des Corona-Krisenstabsmanagements in den RKH-Kliniken am Donnerstag. Ein weiteres Auftreten der Omikron-Variante habe es bislang nicht gegeben. Die beiden Fälle zeigten, so Weiß, dass eben auch Geimpfte und Geboosterte infiziert werden können. Dank der Impfung treffe es aber weniger Menschen, als es sonst der Fall wäre.

In fünfter Welle wird Mitarbeiter-Mangel befürchtet

Dennoch stellt man sich in den Kliniken auf die Auswirkungen der höheren Infektiosität der Omikron- gegenüber der Delta-Variante ein. Sprich: die fünfte Welle. Die Zahlen aus Großbritannien oder den Niederlanden ließen im Lauf des Januars einen steilen Anstieg der Zahlen erwarten, sagt Weiß. Was die bisher wiederum optimistisch machende Erkenntnis ausgleichen könnte, dass Omikron seltener zu schweren Krankheitsverläufen führt. Wegen der hohen Infektionszahlen rechnet man also dennoch mit hohen Belegungszahlen in den Krankenhäusern.

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„Und das große Thema wird sein: Wie viele Mitarbeiter werden ausfallen?“, fragt Jörg Martin, Geschäftsführer der RKH-Kliniken. Das betreffe, so Stefan Weiß, den gesamten medizinischen Bereich mitsamt der kritischen Infrastruktur. Also etwa auch die wichtige Materiallogistik.

Kliniken verschärfen die Vorkehrungen

In der Vorbereitung sei derzeit durch das Sozialministerium, dass in Quarantäne befindliche Mitarbeiter wie in der ersten Welle wieder die Erlaubnis erhalten, zur Arbeit zu fahren, um unter bestimmten Schutzmaßnahmen ihrem Dienst weiterhin nachkommen zu können. „Diese Arbeitsquarantäne werden wir bei der kritischen Infrastruktur brauchen“, so Weiß.

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Seit Mittwoch treffen die RKH-Kliniken schärfere Vorkehrungen. Getragen werden nur noch FFP2-Masken. Und auch geboosterte Mitarbeiter werden täglich einem Schnelltest unterzogen. Derweil gibt es bei der Bettenbelegung eine gewisse Entspannung. Die Sprache ist von einem „eindeutigen Trend“, auch wenn die Zahl nicht so schnell sinke wie die Inzidenz und das Niceau weiter angespannt sei. Auch weil die Fälle auf der Intensivstation langwierig seien.

Alle 32 Intensivpatienten sind ungeimpft

Am Donnerstag wurden in den fünf RKH-Kliniken 103 Corona-Patienten behandelt, am 17. Dezember waren es noch 133. Auf den Intensivstationen befinden sich 32 Patienten. „Sie alle sind ungeimpft. Eine Ausnahme ist eine Person, die erst am Tag ihrer Einlieferung geimpft worden war“, erläutert der Ärztliche Direktor Götz Geldner. Auf der Intensivstation in Ludwigsburg liegen zehn Corona-Patienten, in Bietigheim-Bissingen fünf.