Bei den Terroranschlägen in Paris im November 2015 kamen insgesamt 130 Menschen ums Leben. Ein Franzose wurde nun verurteilt, weil er sich fälschlicherweise als Opfer ausgab.

Paris - Ein Franzose, der sich als Opfer der Pariser Terroranschläge vom November 2015 ausgegeben hat, ist zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Paris befand den 44-Jährigen am Dienstagabend für schuldig. Ein Jahr der Haftstrafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Der Mann hatte versucht, sich Geld aus einem staatlichen Opferfonds zu erschleichen.

 

Islamisten hatten im November 2015 in Bars, Restaurants und im Musikclub Bataclan in Paris insgesamt 130 Menschen getötet. Der jetzt verurteilte Mann hatte behauptet, den Anschlag auf ein kambodschanisches Restaurant überlebt zu haben, bei dem drei Menschen starben. Ermittler fanden heraus, dass er in Wahrheit zur Tatzeit zu Hause Fußball geguckt hatte.

Das ist seine Begründung

Der Angeklagte begründete sein Handeln damit, dass er bei den Anschlägen auf eine Pariser U-Bahn im Jahr 1995 ein Trauma erlitten habe. Algerische Terroristen töteten damals acht Menschen. Sein Trauma sei vom Staat nicht voll anerkannt worden, sagte der Mann. Er habe keine ausreichende psychologische Betreuung erhalten. Der 44-Jährige wurde damals mit 108.000 Euro entschädigt.

Mehr als ein Dutzend Menschen wurden inzwischen wegen versuchten Betrugs im Zusammenhang mit Opfer-Entschädigungen nach den Pariser Anschlägen verurteilt.