Ein kranker Junge aus Ludwigsburg hatte ein Medikament für zwei Millionen Euro erhalten. Jetzt wird diskutiert, wie Kassen mit superteurer Medizin umgehen sollen. Der Hersteller Novartis rechnet mit einer europäischen Zulassung für „Zolgensma“ im Jahr 2020.

Berlin - Der Pharmakonzern Novartis hat gegenüber unserer Zeitung zu den aktuellen Debatten um das Medikament Zolgensma Stellung genommen. Zolgensma gilt als das derzeit teuerste Medikament der Welt. Eine Behandlung mit dem Mittel, das bei Kleinkindern gegen Muskelschwund eingesetzt wird, kostet rund zwei Millionen Euro. Es ist in den USA, noch nicht aber in Europa zugelassen. Dennoch haben sich auf Drängen von Eltern in Einzelfällen deutsche Krankenkassen bereit erklärt, die Kosten für einen Einsatz zu übernehmen. Novartis steht dabei in der Kritik, die Nöte der Patienten auszunutzen, um das Mittel vorschnell auf den Markt zu bringen.