Ein Mann aus der Strohgäu-Kommune ist positiv getestet worden. Er befindet sich in Isolation.

Gerlingen - Er ist in Südtirol gewesen, hatte einen leichten grippalen Infekt und ging zum Hausarzt – nun befindet sich der Reiserückkehrer nach einem positiven Befund in Isolation. Wie das baden-württembergische Sozialministerium am Dienstag mitgeteilt hat, ist ein 45-jähriger Mann mit dem Coronavirus infiziert. Der Sprecher des Landratsamtes bestätigte eine entsprechende Information, wonach der Mann aus Gerlingen kommt. Die Kontaktpersonen würden ermittelt. Der Mann hat Familie, die aber inzwischen negativ getestet wurde. Der Mann ist er als Geschäftsführer einer Firma im Landkreis Heilbronn tätig.

 

Landesweit wurden damit am Dienstagnachmittag zwei neue Fälle bestätigt. Neben dem Gerlinger hat sich auch ein 44-Jähriger aus dem Rems-Murr-Kreis infiziert. Der Man war mit leichten Symptomen zum Hausarzt gegangen.

Damit steigt die Zahl der Infizierten im Land laut dem baden-württembergischen Sozialministerium auf 30. Im Landkreis Ludwigsburg sind mit dem Gerlinger zwei Fälle gemeldet. Ein Mann aus Benningen ist ebenfalls erkrankt.

Die Gerlinger hatten bereits vor Bekanntwerden des Falls reagiert, um etwa als Arbeitgeber die eigenen Mitarbeiter zu schützen. Darüber hinaus wurden offenbar Maßnahmen ergriffen, die über den von den Behörden angeordneten Schutz hinausgehen. Eine davon betrifft laut Bürgermeister Dirk Oestringer die Freiwillige Feuerwehr in der Stadt.

Die Wehr hat in Absprache mit dem Rathauschef den Übungsbetrieb vorerst eingestellt. Dieser sei momentan nicht zwingend, so Oestringer: „Er wurde deshalb bis einschließlich 15. März ausgesetzt.“ Das betraf bereits die Monatsübung, die üblicherweise dienstags stattfindet, sie wurde abgesagt. „Der Einsatzbetrieb ist damit nicht eingeschränkt“, stellt der Bürgermeister allerdings klar.

Wie das Land reagiert, lesen Sie hier

Darüber hinaus wird die Stadt auch nach Bekanntwerden des Falls derzeit keine weiteren Maßnahmen ergreifen – „weil ich nicht sehe, was man noch machen könnte“, erklärt Oestringer. Entscheidend sei, die Infektionskette zu unterbrechen.

Derweil informieren inzwischen auch die Kommunen im Netz. Auf ihrer Internetseite gibt die Nachbarstadt Ditzingen die aktuellen Hygiene- und Verhaltensregeln der Gesundheitsbehörden wieder. Sie teilt außerdem mit: „Derzeit gibt es keine Hinweise, die dafür sprechen, öffentliche Veranstaltungen in Ditzingen generell abzusagen.“ Die Entscheidung obliege dem jeweiligen Veranstalter, über eine Teilnahme entscheide jeder Besucher im Rahmen einer persönlichen Risikoabwägung.

Der Ditzinger Hauptamtsleiter Guido Braun erklärt, dass nach Lage der Dinge täglich neu entschieden werde. Selbstverständlich sei die Kommune an die Vorgaben der übergeordneten Behörden gehalten. Zugleich sei es aber wichtig, die „Balance zu halten“ – also ein Gleichgewicht zu schaffen zwischen den „richtigen Vorsorgemaßnahmen, um den Bevölkerungsschutz zu gewährleisten und dem öffentlichen Leben“. Die Stadt habe bisher keine Veranstaltung abgesagt. Aber die Situation werde eben auch ständig neu bewertet.