Israel hat im Unterschied zu Deutschland schon den zweiten Lockdown hinter sich. Die Wirksamkeit ist höher als beim ersten, Kritik wird dennoch lauter.

Jerusalem - Montagmorgen in Ramat Gan, einem Vorort von Tel Aviv. Vor einem Secondhandkaufhaus wartet ein gutes Dutzend Frauen. Eine Glückliche unter ihnen hat einen Plastikstuhl ergattert, die übrigen stehen verstreut auf dem Gehweg, tippen auf ihren Handys herum oder spähen sichtbar ungeduldig durch die Glasscheibe in den Laden. „Ihr steht immer noch hier draußen? Gott behüte!“, ruft eine ältere Dame, die vorbeispaziert. An der Schiebetür des Ladens hängt eine Liste, auf die sich alle Wartenden eintragen müssen. Denn nur vier Kunden dürfen sich gleichzeitig im Geschäft aufhalten, so legen es die Regeln zur Eindämmung des Coronavirus fest, die derzeit in Israel gelten.