Der zweite Tag bei den Flammenden Sternen: Die Pyrotechniker aus Singapur trotzen ebenso wie das Publikum den widrigen Witterungsbedingungen.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Ostfildern - Es war eigentlich alles bereitet für das große Jubiläumsfeuerwerk bei den Flammenden Sternen: Für das 50. Feuerwerk in der nun schon 17-jährigen Geschichte des Feuerwerkspektakels auf dem ehemaligen Gartenschaugelände im Ostfilderner Stadtteil Scharnhauser Park hatte der Chefpyrotechniker Joachim Berner den Beitrag aus Singapur ausgewählt – rein feuerwerkstechnisch eine sichere Bank, denn die Asiaten können, anders als ihre Kollegen aus Indien, die das Festival am Freitag eröffnet hatten, eine ganze Reihe von internationalen Referenzen vorweisen.

 

Doch pünktlich zur Öffnung des Festivalgeländes am Samstag um 18 Uhr begann der große Regen – nicht platschend oder überaus ergiebig, aber halt doch so unangenehm nieselnd, dass man schon befürchten musste, das Jubiläumsfeuerwerk würde nur von vergleichsweise wenigen Zuschauern bejubelt.

Feuerwerk mit wilder musikalischer Mischung

Doch die Stammgäste der Flammenden Sterne sind hart im Nehmen und wetterbedingtes Leid gewohnt. Und als um 22 Uhr die Preshow begann, hatte nicht nur der Regen aufgehört, sondern es hatten sich nach vorsichtigen Schätzungen des Veranstalters Jürgen Wünsche auch rund 11 000 Besucher vor dem Abschussgelände versammelt, nur rund 1000 Feuerwerksfreunde weniger als am sommerlichen Vorabend beim indischen Feuerwerk.

Diejenigen, die gekommen waren, erlebten ein Feuerwerk, das einmal mehr Stoff für Diskussionen lieferte. Denn die musikalische Weltreise, die die Pyrotechniker aus Singapur mit ihren Bildern am Himmel untermalten, war eine durchaus wilde Mischung aus Folklore aus Singapur, Heavy-Metal-Einlagen von AC/DC, Hawaii-Klängen, Samba, Funk und – unvermeidliche Aufwartung an das deutsche Publikum – Helene Fischer, unmittelbar gefolgt von „Rock You Like A Hurricane“ von den Scorpions, um schließlich mit moderner Popmusik aus Singapur zu enden.

Das Wetter am Sonntag soll besser werden

Insgesamt war die Musik zwar deutlich leichter zu konsumieren als die Bollywood-Klänge am Freitag. Und das Feuerwerk war darüber hinaus wesentlich punktgenauer auf die Musik abgestimmt und bei weitem nicht so kitschig bunt wie das der Inder am Vorabend. Also im direkten Vergleich hat Singapur nach dem zweiten Abend die Nase ganz eindeutig vorne. Dennoch könnten die Schweden, die zum Abschluss am Sonntag um 22.15 Uhr ihr Feuerwerk zünden, letztlich als Sieger Deutschland verlassen.

Schon jetzt gibt es eine positive Nachricht für alle Feuerwerksfans: Das Wetter soll am Sonntag sommerlich warm und trocken werden. Auch deshalb rechnet Jürgen Wünsche am Abschlussabend noch mit einem Rekordbesuch.