Achtzig Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs fürchtet sich Berlin noch immer vor einer Führungsrolle, kommentiert unser Redakteur Simon Rilling.

Stuttgart - Der Krieg beginnt mit einem Schwall von Lügen. „Polen hat heute Nacht zum ersten Mal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen. Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen!“, erklärt Adolf Hitler am Morgen des 1. September 1939 wutschnaubend in Berlin. Kein Wort ist wahr, nicht einmal die Uhrzeit stimmt. Was folgt, ist eine Orgie der Gewalt, wie die Menschheit sie noch nicht gesehen hat. Achtzig Jahre sind seit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs vergangen. Europa ist zusammengewachsen, aus Feinden sind Freunde geworden – und selbst aus Deutschland eine Demokratie.