An der Kreisgrenze nach Esslingen bei Kernen-Stetten gilt jetzt eine Höchstgeschwindigkeit von 40 Stundenkilometern. Das soll neben mehr Sicherheit noch einen anderen gewünschten Nebeneffekt haben.

Seit Jahren weisen Verkehrszeichen an der kurvenreichen Strecke zwischen Kernen-Stetten und der Kreisgrenze nach Esslingen auf Gefahrenstellen hin. Gemahnt wird zu erhöhter Aufmerksamkeit und einer angepassten Geschwindigkeit. Dennoch seien in den vergangenen Jahren insbesondere im Bereich der Doppelkurve am „Tor ins Remstal“ viele Unfälle passiert, heißt es in einer Mitteilung des Waiblinger Landratsamts. Die Unfallursache dabei sei oft eine nicht angepasste Geschwindigkeit gewesen.

 

Behörden einigen sich auf Tempo 40

Aufgrund der jüngsten Unfallstatistik ist der Streckenabschnitt nun als eine sogenannte Unfallhäufungsstelle eingestuft worden. Das und eine Neubewertung bei einem Ortstermin hat Konsequenzen für die Verkehrsteilnehmer: Künftig gilt auf dem Abschnitt ein Tempolimit von 40 Stundenkilometern. Darauf haben sich die beteiligten Behörden – neben dem Landratsamt das Regierungspräsidium Stuttgart und das Polizeipräsidium Aalen – jetzt geeinigt.

Ein durchaus gewünschter Nebeneffekt der notwendigen Temporeduzierung sei zudem, dass so weniger Motorradlärm auf der Strecke zu erwarten sei, räumt das Landratsamt ein. Die Landesstraße ist beliebt bei Motorradfahrern – was aber auch immer wieder zu Beschwerden von Anwohnern über unnötig lautes Fahren führe.

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Der Rems-Murr-Kreis setze sich seit Langem für mehr Verkehrssicherheit und gegen Motorradlärm ein, betont man im Landratsamt – unter anderem in einer entsprechenden landesweiten Initiative. Zudem sind an beliebten Motorradstrecken mittlerweile buchstäblich tierische Lärmschilder platziert worden, die Auto- und Motorradfahrer sensibilisieren sollen.

„Gelbe Karte“ für Lärmsünder

Unabhängig davon gilt seit einiger Zeit: Wer den Motor seines Fahrzeugs unnötig hochjagt und dabei erwischt wird, erhält vom Landratsamt eine „gelbe Karte“, die auf das Fehlverhalten aufmerksam macht und Konsequenzen androht. Zusätzlich führen die Kreisbehörde und die Polizei gemeinsame Kontrollen durch: Das Mess-Team des Landratsamts misst die Geschwindigkeit, die Polizei hält etwaige Verkehrssünder an und stellt deren Identität fest.