Dante doppelt in den Charts Singende Fußballer - nicht immer der Hit
Beckenbauer, Matthäus, Bobic, Ronaldo und kürzlich erst Dante: Wenn Fußballer zum Mikrofon greifen, ist der Erfolg noch lange nicht vorprogrammiert. Wir haben ein paar singende Kicker und ihre "Hits" ausgegraben.
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Als Stürmer beim HSV war der Engländer Kevin Keegan in den 1970er Jahren ein Exot. Vielleicht brachte es Europas Fußballer des Jahres 1978 und 1979 mit seinem Song "Head over Heels in Love" auch deshalb 1979 bis auf Platz 10 der deutschen Charts. Oder lag es am Song? Immerhin stammte dieser von keinem geringeren als Smokie-Frontmann Chris Norman - und das hört man auch. Die Nachfolgesingle "England" erreichte immerhin noch Platz 61.
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Einer der ersten am Mikro war der jugoslawische Torhüter des TSV 1860 München, Petar "Radi" Radenkovic (auf dem Foto dritter von rechts 1964 auf dem Münchner Marienplatz). Mit "Bin i Radi - bin i König" kam er 1965 bis auf Platz 5 der deutschen Hitparade.
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Ganz nach dem Herbergerschen Motto versuchte sich Franz Beckenbauer (im Bild rechts mit dem Polen Jan Domarski im Jahr 1974) am Mikrofon und schaffte es mit seinem Titel "Gute Freunde kann niemand trennen" aus dem Jahr 1966 auf Platz 31 der Hitparade. Zu seinem 60. Geburtstag 2005 wurde das gute Stück übrigens in einem Remix wiederaufgelegt - diesmal allerdings ohne Chartsplatzierung.
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Nationalmannschaftskollege Gerd Müller (auf dem Bild von 1974 links mit Franz Beckenbauer, Helmut Schön und Jupp Derwall) ging zwar als "Bomber der Nation" in die Fußballannalen ein, gewann aber 1974 mit "Dann macht es Bumm" keinen Blumentopf - geschweige denn eine Platzierung in den Charts.
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Als hintersinniger Spaßmacher war Schlußmann Sepp Maier nicht nur unter Mannschaftskollegen beliebt. 1968 erschien seine Single "Die bayerische Loreley" mit der vielsagenden B-Seite "Humor ist, wenn man trotzdem lacht... und sich nichts draus macht". Eingeschlagen hat die Single nicht, dem Humor von Sepp Maier hat das keinen Abbruch getan. Auf unserem Foto legt der Keeper 1978 mit einer argentinischen Folklore-Gruppe in Cordoba ein Ständchen hin.
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Aus Anlass der ersten Fußball-WM in Deutschland 1974 besang die Fußball-Nationalmannschaft gleich eine ganze LP mit dem Titel "Fußball ist unser Leben". Die gleichnamige Single kletterte dank Gesangstalenten wie Beckenbauer, Müller und Maier 1973 auf Platz 27 der Hitparade.
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Vier Jahre später trällerten die Fußballer unter der Regie von Udo Jürgens mit Blick auf die WM in Argentinien "Buenos dias Argentina". Das Lied verkaufte sich zwar besser als die DFB-Elf in Südamerika, eine Charts-Platzierung war dem WM-Song aber nicht vergönnt.
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Auch vor der Weltmeisterschaft in Italien 1990 scharten sich die deutschen Kicker zusammen mit Udo Jürgens noch einmal ums Klavier. Mit dem Weltmeistertitel hat es dann zwar geklappt, der Song "Sempre Roma" konnte chartsmäßig aber nicht punkten.
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Einer der wenigen, die heute noch zum Mikrofon greifen, ist Hans Krankl, der zweifache österreichische Torschütze von Cordoba (Mitte, mit Hansi Müller). Was 1974 mit den beiden Singles "Ohne Balln und ohne Netz" und "Vor, vor noch ein Tor" kommerziell wenig erfolgreich begann, mauserte sich Mitte der 1980er Jahre zu einem zweiten musikalischen Standbein.
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Lange Haare, flotte Sprüche und eine zweite Halbzeit, in der der Schalke-Keeper einfach in der Kabine vergessen wurde: Norbert Nigbur hatte eigentlich das Zeug zum Star. Mit "Wenn Schalke 04 nicht wär" (1975) und "44 Beine" (1979) reichte es aber nicht für eine zweite Karriere jenseits des Kastens.
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Der Belgier Jean-Marie Pfaff, seit 1982 im Bayerntor, erklärte sich 1984 musikalisch mit "...Jetzt bin ich ein Bayer" (Foto links 1986 mit Michael Kutzop von Werder Bremen). Mit den Bayern reihte er Titel an Titel, mit der Textzeile "Ich trinke Bier und esse Leberkäs mit Eier" konnte er allerdings keine Lorbeeren einheimsen.
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Mit einem ironischen Seitenhieb auf seinen Doppelnamen und wohl einem Schmunzeln im Gesicht nahm der nigerianische Dribbelkönig Jay Jay Okocha (rechts mit Ze Roberto, Mitte, und Frank de Boer, links) 1994 die Single "I I Am Am J J" auf - und outete sich damit als Hip-Hop-Fan.
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1997 ließ es der Österreicher und damalige Köln-Stürmer Toni Polster (links, mit Paul Breitner und Andreas Herzog) zusammen mit den "Fabulösen Thekenschlampen" in "Toni, lass es polstern" so richtig krachen. Zum Charts-Kracher wurde der Song zwar nicht, Toni Polster hatte allerdings Schlager-Blut geleckt und hat seither mehrere Tonträger veröffentlicht.
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Was aus einem Plausch mit Hartmut Engler an der Bar entstehen kann, zeigten 1997 die VfB-Stuttgart-Kicker Gerhard Poschner, Fredi Bobic und Marco Haber (von links) als "Tragische Dreieck". Doch die Rap-Single "Steh auf" hatte auch einen ernsthaften Hintergrund - gegen die Schwalben-Kultur in der Bundesliga. Verinnerlicht hatte das aber wohl kaum jemand, in die Charts schaffte es der Schwaben-Rap jedenfalls nicht.
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Mit Rap hatte der Stürmer Giovane Elber (Foto) ebenso wenig am Hut wie mit dem Singen allgemein, als er 1998 zusammen mit seinen brasilianischen Kollegen Ratinho und Sergio die Benefizplatte "The Laughter of the Children" veröffentlichte. Keiner der Kicker singt hier wirklich, aber der gute Zweck für brasilianische Straßenkinder zählt. Hit-tauglich war das freilich nicht. Inzwischen hat Elber es auch einmal mit der Literatur probiert und 2004 sein Buch "Mensch, Elber!" auf den Markt gebracht.
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Da es wohl nichts gibt, was Lothar Matthäus noch nicht ausprobiert hat, darf der deutsche Rekord-Nationalspieler in dieser Aufzählung nicht fehlen. Bei seinem Abschiedsspiel im Mai 2000 (rechts mit Ottmar Hitzfeld) kamen nicht nur Fußball- sondern auch Musikfreunde auf ihre Kosten. Der Franke stellte zu diesem Anlass seine CD "All Time Hero" vor und interpretierte den Klassiker "Muss I denn zum Städtele hinaus" am Mikro. Fußballfans sind sich einig, am Leder war er besser ...
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"Vielleicht stürmt Brdaric bald nicht nur für Hannover 96, sondern auch die Charts". Es blieb beim frommen Wunsch auf dem Pressetext zu Thomas Brdarics Song "Die wilde 13". Im Jahr 2003 verarbeitete der Stürmer seine turbulente Karriere - inklusive des Nackengriffs von Oliver Kahn (Foto rechts) - in Anlehnung an seine Rückennummer 13. Eine Nummer in den Charts wurde das nicht.
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Mehr in Richtung "verbalem Einwurf von der Seitenlinie" ging der Ausflug des damaligen Bayern-München-Stars Roque Santa Cruz. Für den Song "Ich, Roque!" der fußballafinen "Sportfreunde Stiller" sprach der Stürmer 2004 genau diese beiden Worte ins Mikrofon. Gemeinsam schafften sie es immerhin auf Platz 32 der deutschen Single-Charts.
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Auch Leverkusens Ex-Profi Carsten Ramelow griff zum Megafon respektive zum Mikro. Im Jahr 2005 kam seine Platte mit dem Titel "Sing when you’re winning" heraus. Weihnachtsliederprobt stimmt der Bayer-Kapitän Coverversionen von den Backstreet Boys oder den No Angels an. Im Handel war das gute Stück allerdings nicht zu haben, aber als Dreingabe zum Carsten Ramelow-Trikot.
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Seine Liebe gehört dem Gangster-Rap: Seit 2006 ist der damalige Schalker-Profi Christian Pander musikalisch als "Funky Pee" unterwegs und betreibt als zweites Standbein ein eigenes Tonstudio. Die Leidenszeit eines Dauerverletzten verarbeitet der Kicker 2007 in dem Song "Meine Story" und will auch denen etwas zurückgeben, die ihn in den schwierigen Tagen nicht fallengelassen haben, wie er selbst sagt. Inzwischen trägt Pander das Trikot von Hannover 96, seine Liebe zum Rap ist geblieben.
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Kicken, modeln, singen: Real-Star Cristiano Ronaldo hatte schon immer ein Händchen für lukrative Jobs. Im Jahr 2010 schmachtet der 2008 zum Fußballer des Jahres gewählte Kicker für einen Werbespot der "Banco Espírito Santo" "Amore mio" in den Äther. Seine gestählten Oberkörper sehen die Werbekunden dabei nicht, vielleicht wirds deshalb kein Hit?!
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Hit-tauglich oder nicht, zumindest den Nerv der Zeit hat Bayern-Star Dante im Juni 2013 mit seinen beiden Songs "Wir gewinnen die Meisterschaft" und " ...und Pokal auch" voll getroffen. Zumindest die halbe Fußballwelt ist nach dem Triple-Triumph im Bayern-Fieber und der Brasilianer landet als erster "singender" Fußballer mit den Plätzen 79 und 88 eine Doppelplatzierung in den deutschen Single-Charts. Leider schlägt die Frisur bei der Platzierung nicht zu Buche ...