Olympia und das Coronavirus Die größten olympischen Krisen
Das Coronavirus legt das öffentliche Leben und den Sport lahm – und es wird sich auch auf die Olympischen Spiele in Tokio auswirken. Das ist allerdings nicht die erste große Krise, die Olympia überstehen musste.
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Auch wenn Grün die Hoffnung ist: Der Blick auf Olympia fördert zahlreiche Krisen zu Tage.
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Entgegen Pierre de Coubertins Hoffnungen verhinderten die Olympischen Spiele nicht den Ausbruch von Kriegen. Tatsächlich konnten mehrere Veranstaltungen nicht ausgetragen werden: Die Sommerspiele 1916 entfielen wegen des Ersten Weltkriegs, die Sommer- und Winterspiele von 1940 und 1944 wegen des Zweiten Weltkriegs. Im Bild: Der Blick auf das zerstörte Pforzheim nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
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Die Nationalsozialisten benutzten die Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen und die Sommerspiele 1936 in Berlin als Propagandaforum, um das Ansehen Deutschlands zu verbessern und Friedensbereitschaft vorzutäuschen. Der US-amerikanische Leichtathlet Jesse Owens (im Bild) beim Start zum 200-Meter-Lauf in Berlin. Er gewann die Goldmedaille über 100 Meter, 200 Meter, 4 xl 100 Meter und im Weitsprung. Mit seinen Siegen wurde er – sehr zum Unmut der Nazis – zum sportlichen Symbol der Spiele.
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Zehn Tage vor der Eröffnung der Sommerspiele 1968 in Mexiko-City kam es zum Massaker von Tlatelolco. Bei der Niederschlagung der Studentenproteste wurden zwischen 300 und 500 Studenten getötet. Ein dagegen vergleichsweise kleinerer politischer Zwischenfall ereignete sich, als die US-amerikanischen Leichtathleten Tommie Smith und John Carlos während der Siegerehrung des 200-Meter-Laufs ihre Fäuste mit schwarzen Handschuhen in die Höhe streckten – als Symbol der Bewegung Black Power, die sich gegen die Diskriminierung der afroamerikanischen Bevölkerung in den USA richtete. Im Foto ist Bob Beamon bei seinem Jahrhundertsatz im Weitsprung zu sehen: 8,90 Meter. Der Wahnsinn damals!
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Die Mannschaft des deutschen Gold-Achters von Mexiko 1968 trägt am 26.08.1972 in München bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele die Olympia-Fahne in das Olympiastadion. Da war die olympische Welt noch in Ordnung. Wenige Tage später nahm die palästinensische Terrororganisation Schwarzer September elf Mitglieder der israelischen Mannschaft gefangen. Eine missglückte Befreiungsaktion auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck führte zum Tod aller Geiseln sowie von fünf Terroristen und einem Polizeibeamten. Die Geiselnahme von München blieb als „München-Massaker“ in Erinnerung. Der IOC-Präsident Avery Brundage setzte sich für die Fortführung der Spiele ein mit den Worten: „The games must go on.“ („Die Spiele müssen weitergehen.“)
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1980 und 1984 boykottierten die Supermächte des Kalten Kriegs gegenseitig die Spiele im Land des Gegners. Die USA weigerten sich, an den Sommerspielen 1980 in Moskau teilzunehmen – Grund war die sowjetische Invasion in Afghanistan ein Jahr zuvor. Mit der Bundesrepublik Deutschland, Kanada, Norwegen und der Türkei folgten vier der 15 verbündeten NATO-Staaten dem Aufruf der Amerikaner, ebenso wie 37 weitere Länder. Die Sowjetunion wiederum nahm nicht an den Sommerspielen 1984 in Los Angeles teil. Sie begründete dies mit angeblich mangelnder Sicherheit ihrer Athleten angesichts der antisowjetischen Stimmung in den USA.
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Nach den Winterspielen 2014 deckten Journalisten in Russland ein System des Staatsdopings auf. Kurz vor den Sommerspielen in Rio de Janeiro 2016 bestätigte der sogenannte McLaren-Report das russische Staatsdoping. Daraufhin empfahl die Wada den kollektiven Ausschluss Russlands von den Olympischen Spielen. Trotzdem erteilte das IOC 271 der 389 russischen Athletinnen und Athleten eine Starterlaubnis. Nur in der Leichtathletik und im Gewichtheben durften keine russischen Athletinnen und Athleten antreten.