In einem Dorf bei Sinsheim soll ein 14-Jähriger einen 13-Jährigen in einen Hinterhalt gelockt und mehrfach auf ihn eingestochen haben. Der mutmaßliche Täter war polizeibekannt. Hätten die Behörden die Tat verhindern können?

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Sinsheim - Spaziergänger führen ihren Hund Gassi. Am Feldweg zu einem kleinen Wäldchen oberhalb des Sinsheimer Ortsteils Eschelbach (Rhein-Neckar-Kreis) liegt ein blauer Einmalhandschuh, den die Pressefotografen ins Bild nehmen, weil hier sonst nichts mehr auf die grausame Tat vom Vortag hindeutet. Ein 13-jähriger Schüler ist hier erstochen worden. Der dringend Tatverdächtige, den die Polizei am Tatort und mit einen Küchenmesser in der Hand festgenommen hat, ist nur ein Jahr älter. Der 2000 Einwohner zählende Ort steht unter Schock. „Das ist hier doch Idylle pur“, sagt die Mesnerin Conny Protzel, die an der katholischen Kirche Einkäufe aus ihrem Wagen räumt. Und nun? „Ein so junges Opfer und ein so junger Täter! Mir tun die Familien leid.“ Dann hat sie Tränen in den Augen.