Schiedsrichter Patrick Ittrich hat einen Abbruch des Zweitliga-Spiels zwischen Hannover Fürth wegen Fan-Protesten verhindert. An die Verantwortlichen im deutschen Fußball hat er eine klare Forderung.

Hannover - Das Spiel der 2. Fußball-Bundesliga zwischen Hannover 96 und der SpVgg Greuther Fürth ist nach Aussage von Schiedsrichter Patrick Ittrich wegen Fan-Protesten "sehr nah" am Abbruch gewesen. "Das war final", sagte der 45-Jährige nach der Partie im Interview bei Sky.

 

Die Kommunikation mit allen Beteiligten auf und neben dem Spielfeld sei gut gewesen. "Und trotzdem hast du immer im Hinterkopf: Was ist, wenn das jetzt passiert? Was ist, wenn das jetzt passiert? Du willst das ja nicht. Wir haben hier ein tolles Produkt, alle haben Bock darauf und wir müssen alle mitnehmen. Deswegen versuche ich das so durchzuziehen, dass wir alle das Spiel zu Ende kriegen. Aber wenn es nicht geht, dann geht's nicht und vielleicht muss man irgendwann diese Entscheidung treffen", sagte Ittrich.

Ittrich fordert schnelle Lösung des Konflikts

Die Zweitliga-Partie in Hannover war nach Tennisball-Würfen von Hannoveraner Fans mehrfach unterbrochen. Zwischenzeitlich hatte Ittrich beide Mannschaften vom Feld geholt und in die Kabinen geschickt. Die Anhänger protestieren seit Wochen gegen den Einstieg von Investoren in die Deutsche Fußball Liga. Bei der Abstimmung darüber hatte es eine knappe Mehrheit gegeben, wobei insbesondere das nicht bekannte Abstimmungsverhalten von Hannovers Mehrheitsgesellschafter Martin Kind im Fokus steht.

Ittrich forderte eine schnelle Lösung des Konflikts, auch um die Schiedsrichter aus dem Dilemma eines möglichen Spielabbruchs zu befreien. "Am Ende sind wir diejenigen, die ausführen. Die Entscheidungen müssen aber woanders getroffen werden. Man muss endlich mal einen Konsens finden. Es müssen mal alle zusammenkommen und irgendwas Vernünftiges mit allen zusammen besprechen, damit wir irgendwann mal durchgehend 90 Minuten Fußball spielen können. Es herrscht eine große Unzufriedenheit und es kann ja so nicht weitergehen", sagte der Unparteiische.