Lange Zeit sieht Bochum gegen Augsburg wie der sichere Sieger aus. Doch kurz vor Schluss trifft FCA-Torgarant Demirovic vom Elfmeterpunkt.

Bochum - Der FC Augsburg hat durch einen späten Treffer seines Topstürmers Ermedin Demirovic beim VfL Bochum noch ein Unentschieden gerettet. In der Nachspielzeit verwandelte Demirovic einen Handelfmeter zum 1:1 (0:1)-Endstand und erzielte sein elftes Saisontor.

 

Augsburg und Bochum bleiben damit im Mittelfeld der Bundesliga-Tabelle und wahrten ihren Abstand auf die Abstiegsränge.

Dabei sah es lange Zeit nach einem erneuten Heimsieg der Bochumer aus, die in dieser Saison in zehn Spielen im eigenen Stadion erst eine Niederlage hinnehmen mussten. Moritz Broschinksi hatte zunächst per Fallrückzieher (33. Minute) getroffen, aber das erste Saisontor reichte am Ende nicht. In der Nachspielzeit war bei einem Angriff der Augsburger VfL-Abwehrchef Ivan Ordets der Ball an den Arm gesprungen. So aufregend und spannend die Schlussphase war, so unaufregend und chancenarm verlief das Spiel zuvor.

Dahmen rettet kleinen Rückstand

Personell hatte Bochums Trainer Thomas Letsch nur eine Veränderung nach der 1:3-Niederlage bei Borussia Dortmund vorgenommen, auf die rechte Abwehrseite kehrte der Brasilianer Bernardo nach seiner Gelb-Sperre wieder für Maximilian Wittek in die Startformtation. Augsburgs Coach Jess Thorup vertraute der gleichen Startformation, die eine Woche zuvor gegen den FC Bayern München eine so gute Leistung gezeigt und nur knapp 2:3 verloren hatte.

Doch von der Leistung der Vorwoche gegen die großen Bayern waren die Fuggerstädter in Bochum weit entfernt. Die Gäste fanden lange Zeit nur schwer ins Spiel. In den ersten 45 Minuten stand Torwart Finn Dahmen häufiger im Mittelpunkt, als es seinem Trainer lieb gewesen sein dürfte. Die meisten Bochumer Angriffe waren allerdings kein Problem für Dahmen, der beim Fallrückzieher-Treffer von Broschinski nach einer schwach abgewehrten Ecke chancenlos war.

Augsburg fehlten im Spiel nach vorn die Ideen und das Durchsetzungsvermögen, um sich gegen gut verteidigende Bochumer in Szene zu setzen. Sogar das ansonsten so starke Spiel über die Flügel gelang diesmal fast gar nicht, zudem war Top-Stürmer Demirovic in seinem 50. Bundesligaeinsatz für den FCA durch Bochums Abwehrchef Ordets lange Zeit komplett aus dem Spiel genommen. Bezeichnend: Die erste Chance hatte Augsburg durch einen Distanzschuss von Elvis Rexhbecaij nach 37 Minuten.

Erst die Nachpspielzeit bringt den Ausgleich

Thorup reagierte nach genau einer Stunde und brachte den Last-Minute-Wintertransfer Pep Biel für die Offensive. Die große Möglichkeit zum Ausgleich hatte direkt im Anschluss Ruben Vargas (66.), der mit einem Volleyschuss erstmals VfL-Keeper Manuel Riemann ernsthaft prüfte. 

Trotz der Führung im Rücken verloren die Bochumer ihre Leichtigkeit, waren mehr in der Rückwärts- statt in der Vorwärtsbewegung und mussten sich auf einmal gegen hoch pressende und plötzlich aggressiv agierende Augsburger im eigenen Strafraum wehren. Für Entlastung bei den Bochumern sorgten nur noch gelegentlich Konterangriffe - aber die waren nicht ungefährlich.

Erst vergab der eingewechselte Moritz Kwarteng (75.) das mögliche 2:0, nach dem zuvor Torhüter Dahmen den Ball vertändelt hatte, nur zwei Minuten später scheiterte Matus Bero aus kurzer Distanz am Augsburger Schlussmann. In einer hektischen Schlussphase, die sich fast ausschließlich vor und im Bochumer Strafraum abspielte, fiel die Entscheidung erst nach einem Videobeweis: Ordets hatte den Schuss von Arne Maier mit dem Arm geblockt.