Ein großer Knall, Stroboskop-Gewitter und Funken-Feuerwerk: Wenn Scooter auftritt, haben leise Töne Sendepause. In der Porsche-Arena haben die Raver mit den Fans ihr 20. Jubiläum gefeiert. 

Stuttgart - Ein großer Knall kündigt sie an. Und leise Töne werden sie an diesem Abend kaum anschlagen, denn Scooter hat etwas zu feiern: „20 Years of Hardcore“ heißt die neue CD, die Tour, das Motto. Zum metallischen Hämmern des Terminator-Themas schweben sie auf Plattformen von der Decke der Porsche-Arena herab. Erst Rick J. Jordan und Michael Simon, dann Frontmann H.P. Baxxter, der Rearranger, der Chicks Terminator, und wie er sich auf all den zahlreichen Alben eben genannt hat.

 

Wenn er dann auf der Bühne zwischen den Pyroeffekt-Flammen den Kopf nach vorn und hinten wirft, glaubt man gar nicht, dass dieser nun 47-jährige Mann, der mit bürgerlichem Namen Hans Peter Geerdes heißt, privat gerne Ostfriesentee trinkt – mit Sahne, Kandis und der richtigen Ziehzeit, wie Baxxter in einem „Playboy“-Interview verriet. Stroboskop-Gewitter, Funken-Feuerwerk und dazu jede Menge Bass – Scooter wissen, wie man eine gute Show abliefert. Nach jedem Song verschwinden die Tänzerinnen von der Bühne und ziehen sich um. Das Kostüm muss schließlich auch zur Lichtfarbe passen.

Egal ob „Back in the UK“, „Roll Baby Roll“ oder „No Fate“: jeder Song hat seine eigene Performance und immer gilt: Mehr Bass! Mehr Licht! Bei der Liedauswahl beweisen Scooter ein gutes Händchen: Sie spielen aktuellere Songs wie „Bit a Bad Boy“ und ihre neue Single „Army of Hardcore“. Aber natürlich auch die Klassiker wie „Call me Manana“ oder „Faster Harder Scooter“ wurden bedient. Und nie fehlte das obligatorische „Yeah“ der Rave-Hedonisten, tief und kehlig zu einem „Yöah“ verzerrt. Knapp zwei Stunden begeistert die Hardcore-Band ihre Fans. Als Zugabe spielt sie die Lieder, die Scooter bekannt gemacht haben: „How much is the fish?“ und über allem „Hyper Hyper“. Dazu lässt sich H.P. Baxxter wieder auf seinem Terminator-Raumschiff gen Decke heben. Wir haben es schon immer gewusst, jetzt haben wir den Beweis: Scooter ist eben von einem anderen Stern.