Um den Roman „Eine Nebensache“ von Adania Shibli ist ein Streit entbrannt, weil ihm Israelhass vorgeworfen wurde. Eine geplante Preisverleihung ist bis heute verschoben worden. Im Literaturhaus Stuttgart hat die palästinensische Autorin Stellung bezogen.

Kultur: Stefan Kister (kir)

Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Roman erst überall gefeiert wird und dann in den Strudel einer Stimmungslage gerät, der ihn plötzlich als ein ganz anderes Buch wieder hinausschleudert. Was gerade noch als „streng durchkomponiertes Kunstwerk“ galt, „das von der Wirkmacht von Grenzen erzählt und davon, was gewalttätige Konflikte aus Menschen machen“, sollte plötzlich das Dokument eines ideologischen, menschenverachtenden Antisemitismus sein. Dem Roman „Eine Nebensache“ der palästinensischen Autorin Adania Shibli ist genau dies widerfahren.